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Wirtschaft: Streit um RFT Staßfurt neigt sich dem Ende zu

STASSFURT (löb).Die Stadt Staßfurt könnte sich bald zu einem ostdeutschen Multimedia-Zentrum mausern.

STASSFURT (löb).Die Stadt Staßfurt könnte sich bald zu einem ostdeutschen Multimedia-Zentrum mausern.Ein Anfang ist quasi schon gemacht, denn aus dem einst einzigen ostdeutschen Fernsehgerätehersteller RFT Staßfurt werden künftig zwei.Die RFT Digital, die nach dem spektakulären Konkurs der ostdeutschen Traditionsfirma deren Gebäude und Produktionsanlagen vom Konkursverwalter gemietet und an dem Standort weiterproduziert hatte, beugt sich der Macht der Verhältnisse und hat die Produktion Ende Juli eingestellt.Solange lief der Mietvertrag.

Damit könnte sich der nun schon wochenlang andauernde Streit um die Eigentumsverhältnisse an RFT endlich dem Ende zuneigen.Denn Ansprüche auf das Unternehmen erhebt auch die Firma TechniSat aus Nordrhein-Westfalen, die den ganzen Betrieb vom Konkursverwalter gekauft hat, aber in den eigenen Produktionshallen nicht produzieren konnte, weil dort noch RFT Digital arbeitete.

Die beiden zerstrittenen Firmen verhandeln derzeit sogar wieder, nachdem sie lange Zeit nur noch über Anwälte und Gerichte miteinander verkehrten.

In den Verhandlungen soll die Frage geklärt werden, zu welchem Preis TechniSat das vorhandene Material und das Know-how übernehmen kann und vor allem, was aus dem Markennamen RFT wird.Denn unter diesem Markenzeichen möchte Digital auch weiterhin Unterhaltungselektronik produzieren, nur eben nicht mehr im alten Fernsehgerätewerk aus DDR-Zeiten."Wir wollen ein neues Werk in der Region Staßfurt errichten", kündigt Digital-Geschäftsführer Dieter Rauch an.Um für das noch vorhandene Material einen guten Preis zu bekommen, hat Rauch zu pokern begonnen und verkündet, daß auch ein russisches Unternehmen an der Übernahme des kompletten Vorratslagers Interesse habe.Insbesondere den Markennamen RFT aber will TechniSat auf gar keinen Fall kaufen."Wir haben das RFT-Werk gekauft", stellt TechniSat-Vorstand Manfred Wolff klar."Und damit ist ja wohl eindeutig, wem der Name gehört." Und auch an eine Produktion durch Digital unter dem Markennamen RFT an einem anderen Standort sei überhaupt nicht zu denken.Die Rheinland-Pfälzer wollen jedenfalls noch im August die Fernsehgeräteproduktion in Staßfurt wieder aufnehmen.50 Beschäftigte sollen Mitte des Monats zunächst die Arbeit aufnehmen, bis Ende des Jahres soll sich die Belegschaft bereits verdoppelt haben.

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