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Wirtschaft: Stromgeschäft ist der Ertragsmotor für RWE

Umweltdienstleistungen und Randbereiche reduzieren den Gewinn

Düsseldorf (tas). Wegen steigender Strompreise und einer verbesserten Vertriebspolitik wird der Essener Energieversorger RWE in seinem Stromgeschäft in diesem Jahr deutlich zulegen. Wie das Unternehmen am Mittwoch bekannt gab, erwartet der Konzern in seinem umsatzstärksten Geschäftsbereich einen Zuwachs beim Betriebsergebnis in Höhe von 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dabei wird RWE vor allem vom Zukauf des britischen Energieversorgers Innogy profitieren. Doch auch ohne Einbeziehung dieser Übernahme rechnen die Essener mit einem Zuwachs um 20 Prozent.

Ausschlaggebend hierfür sind die anziehenden Großhandelspreise. Aber auch Privatkunden müssen mit steigenden Energiekosten rechnen. Nach einer Anhebung der Strompreise um rund fünf Prozent für Haushaltskunden Anfang 2002 hat das Unternehmen zum Jahreswechsel erneut steigende Strompreise angekündigt. Das deutsche Stromgeschäft werde auch weiterhin der „wichtigste Ertragsmotor“ bleiben, hieß es.

Gutes Geschäft mit Wasser und Gas

Auch in den Kerngeschäftsfeldern Gas und Wasser macht RWE gute Geschäfte. Hier soll das betriebliche Ergebnis im Gesamtjahr um rund zehn Prozent zulegen. Diese positiven Effekte machten sich bereits im dritten Quartal 2002 bemerkbar. Bei einem nahezu unveränderten Umsatz (12,7 Milliarden Euro) stieg das Betriebsergebnis um über 26 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Probleme bereitet den Essenern jedoch die vierte Konzernsäule Umweltdienstleistungen. Wie eine Unternehmenssprecherin sagte, mussten in diesem Bereich Rückstellungen wegen der verschlechterten Marktbedingungen gebildet werden. Der Grund: Ab 2005 gelten höhere Anforderungen bei der Verwertung von Abfall, vor allem strengere DeponieRichtlinien. Deshalb versuchen zahlreiche Müllentsorger, ihre Halden bis zu diesem Zeitraum voll zu bekommen. Das führt in der gesamten Branche zu einem starken Wettbewerb. Gleichzeitig sinken wegen der Konjunkturflaute die Abfallmengen.

Hochtief-Beteiligung belastet

Zusätzlich belastet wird die Bilanz von einem schlechteren Wertpapierergebnis. Wegen der Börsenschwäche musste der Wert der Finanzbeteiligung am Baukonzern Hochtief zum 30. September um 230 Millionen Euro nach unten angepasst werden. Dadurch reduzierte sich der Nettogewinn im dritten Quartal deutlich. Er sank auf 88 Millionen Euro (Vorjahr: 297 Millionen Euro).

Ungeachtet der Schwächen in seinen Randbereichen (Hochtief, Heidelberger Druckmaschinen) rechnet RWE im Gesamtjahr mit einem weiteren operativen Zuwachs. Das Betriebsergebnis werde sich gegenüber dem Pro-forma-Wert von 3,9 Milliarden Euro für 2001 erhöhen. „Im Kerngeschäft erwarten wir einen Anstieg um mehr als 20 Prozent", sagte Finanzvorstand Klaus Sturany. Ohne Firmenwert-Abschreibungen rechnet RWE mit einem Gewinn, der leicht über dem Vorjahreswert (1,8 Milliarden Euro) liegt. Nach Goodwill-Abschreibungen auf die Neuerwerbungen (insgesamt rund 830 Millionen Euro) wird RWE jedoch mit einem Nettoergebnis unter Vorjahr schließen.

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