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Wirtschaft: Stromkunden können mit Preissenkungen rechnen

FRANKFURT (MAIN) (AP).Eine gute Nachricht für alle Stromkunden: Die Preise für die rund 38 Millionen Haushalte in Deutschland werden nach Einschätzung des Branchenverbands ab dem nächsten Jahr sinken.

FRANKFURT (MAIN) (AP).Eine gute Nachricht für alle Stromkunden: Die Preise für die rund 38 Millionen Haushalte in Deutschland werden nach Einschätzung des Branchenverbands ab dem nächsten Jahr sinken.Mehrere Unternehmen denken über einen solchen Schritt nach, sagte der Präsident der Vereinigung Deutscher Elektrizitätswerke (VDEW), Heinz Klinger.Die Strompreise für Privathaushalte liegen in Deutschland im europäischen Vergleich im oberen Drittel.

Das letzte Mal hatten die Stromerzeuger für Privathaushalte im Jahr 1996 die Preise gesenkt, nachdem der Kohlepfennig gekippt worden war.Im vergangenen Jahr lagen jedoch die Strompreise für Haushalte in fast allen westeuropäischen Nachbarländern niedriger als in Deutschland.Nur in Belgien ist die Stromrechnung höher.Klinger erklärte, der Spielraum für weitere Preissenkungen bei Industriekunden sei dagegen gering.Zahlreiche Firmen hätten die Preise für Großkunden aus der Wirtschaft bereits um zehn bis 25 Prozent reduziert, weiter könnten viele nicht gehen.Nach Verbandsangaben sanken die Preise für die Industrie in den vergangenen zehn Jahren bereits real um fast ein Drittel.Im europäischen Vergleich liegen die deutschen Stromversorger aber nur im Mittelfeld.Knapp 16 Prozent der Industriekunden will nach einer VDEW-Umfrage den Stromerzeuger wechseln.Insgesamt blieb der Stromverbrauch 1997 mit 500 Mrd.Kilowattstunden stabil.Während jedoch der Verbrauch in den Haushalten sank, stieg er in der Industrie wegen der guten Konjunktur um knapp drei Prozent an.

Der VDEW-Chef betonte, daß es auf Dauer keine Alternative zu den Atomtransporten zur Wiederaufbereitung nach Frankreich und Großbritannien gebe.Mittelfristig könne Deutschland nicht auf die Kernenergie verzichten.Klinger forderte die Parteien auf, nach der Bundestagswahl unverzüglich neue Gespräche über einen Energiekonsens aufzunehmen.Nach den verstrahlten Atomtransporten wollen die Stromerzeuger nun ihre Informationspolitik grundlegend ändern.Bereits in den nächsten Tagen werde der Verband eine Dokumentation zum Skandal vorlegen."Es hilft nur Offenheit", sagte Klinger wörtlich.

Der VDEW vertritt nach eigenen Angaben rund 700 Stromerzeuger in Deutschland, die einen Marktanteil von 93 Prozent besitzen.Im vergangenen Jahr erwirtschaftete die Branche nach ersten Schätzungen einen Umsatz von rund 124 Mrd.DM, rund eine Mrd.DM weniger als im Vorjahr.

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