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Wirtschaft: Strommarkt: RWE spürt Preisdruck - Betriebsergebnis um 15 Prozent niedriger als im Vorjahr

Die stark gefallenen Strompreise haben dem RWE-Konzern im Geschäftsjahr 1999/2000 (zum 30. Juni) einen geringeren Betriebsgewinn als im Vorjahr eingebracht.

Die stark gefallenen Strompreise haben dem RWE-Konzern im Geschäftsjahr 1999/2000 (zum 30. Juni) einen geringeren Betriebsgewinn als im Vorjahr eingebracht. Das Betriebsergebnis sei erwartungsgemäß um 15 Prozent unter dem Vorjahreswert geblieben. Auch hätten niedrigere Margen in der Mineralölverarbeitung und im Tankstellengeschäft den Ertrag belastet. Der Umsatz nahm zwar um 24 Prozent auf 47,4 (38,4) Milliarden Euro zu, jedoch sei dies vor allem durch zugekaufte Firmen entstanden. Anders als der Betriebsgewinn wuchs der Überschuss des Konzerns durch den Verkauf des Mobilfunkbetreibers E-Plus und der TV-Kabelgesellschaft TeleColumbus um fünf Prozent. Für das Jahr 2000/01 sagte RWE ein konstantes Ergebnis voraus.

Der starke Zuwachs beim Konzernumsatz beruhe auf der seit 1. Oktober 1999 einbezogenen US-Baugesellschaft Turner. Dadurch habe der Bereich Bau den Umsatz verdoppelt. Zudem sei die US-Steinkohlengesellschaft Consol erstmals für ein volles Jahr konsolidiert worden. Der Anteil des Auslandsumsatzes sei durch die beiden Gesellschaften um acht Prozentpunkte auf 36 Prozent gestiegen. Im der Mineralöl- und Chemiesparte sei der Umsatz wegen hoher Rohölpreise um 15,9 Prozent geklettert.

Zur Steigerung des Überschusses 1999/2000 erklärte RWE, den Ausschlag dafür habe vor allem der Veräußerungsgewinn von 3,1 Milliarden Euro aus dem Verkauf von E-Plus und der Kabelgesellschaft TeleColumbus gegeben. Insgesamt hätten die Strompreise aus heutiger Sicht die Talsohle erreicht. Die wettbewerbsbedingten Preisnachlässe des abgelaufenen Jahres würden sich aber wegen der bereits abgeschlossenen Kundenverträge auch in der Zukunft auswirken. Ziel sei es dennoch, 2000/01 mit einem betrieblichen Ergebnis in der Größenordnung des vergangenen Jahres abzuschließen. Ergebnisbeiträge der Bereiche des Fusionspartners VEW und mögliche Verkäufe seien in dieser Prognose aber nicht berücksichtigt.

Mit einer Einsparung von rund 700 Millionen Euro in den Bereichen Energie sowie Bergbau und Rohstoffe habe RWE das erste Zwischenziel seines Kostensenkungssenkungsprogrammes erreicht. Bis zum Ende 2003/04 soll insbesondere das Stromgeschäft um weitere 2,5 Milliarden Euro entlastet werden.

In der vergangenen Woche hatten die RWE-Aktionäre ebenso wie die VEW-Anteilseigner des Versorgers VEW den Zusammenschluss beider Unternehmen zum drittgrößten Energieversorger in Europa gebilligt. Das Bundeskartellamt will am Dienstag über die möglichen Auflagen für die Fusion informieren. Bekannt ist bereits, das die Fusionspartner Zugeständnisse gemacht haben, die über die so genannte Verbändevereinbarung Gas hinausgehen. So werde RWE eine Lastkarte des Netzes erstellen, Durchleitungsbedingungen und Preise veröffentlichen sowie den Austausch von niederkalorischem Gas aus der Nordsee gegen höherkalorisches Gas aus Russland zulassen.

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