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Hochspannungsmasten am Umspannwerk von 50Hertz in Neuenhagen bei Berlin.

© Thilo Rückeis

Stromnetzbetreiber: Bund kauft Anteil an 50Hertz – und bootet damit China aus

Der deutsche Staat steigt beim Betreiber des großen Stromnetzes für den Norden und Osten des Landes ein – aus "sicherheitspolitischen Erwägungen".

"Aus sicherheitspolitischen Erwägungen" kauft der Bund einen 20-Prozent-Anteil am Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz. Die Bundesregierung habe "ein hohes Interesse am Schutz kritischer Energieinfrastrukturen", erklärten am Freitag Wirtschafts- und Finanzministerium in Berlin. Seit längerem hatte sich der chinesische Stromnetzbetreiber State Grid Corporation of China (SGCC) um den 20-Prozent-Anteil bemüht.

50Hertz betreibt mit rund 1000 Mitarbeitern das Übertragungsnetz im Norden und Osten Deutschlands. Das Unternehmen begrüßte den Einstieg des Bundes - dies zeige, "wie elementar wichtig das Übertragungsnetz als Teil der kritischen Infrastruktur unseres Landes ist". Das Engagement sei auch ein starkes Bekenntnis der Bundesregierung zur Energiewende.

Wieviel der Bund für den Anteil zahlt, teilten die Ministerien nicht mit. Sie betonten, es handle sich um eine "Brückenlösung": Der Anteil solle "perspektivisch" weiterveräußert werden.

50Hertz ist zu 80 Prozent im Besitz der belgischen Unternehmensgruppe Elia. Die verbleibenden 20 Prozent gehörten bislang dem australischen Infrastrukturfonds IFM. Elia nutze nun ihr Vorkaufsrecht und verkaufe den Anteil "unverzüglich" an die KfW weiter, erklärte das Unternehmen.

SGCC wollte laut "Handelsblatt" bereits Anfang des Jahres einen ersten 20-Prozent-Anteil an 50Hertz kaufen. IFM gehörten damals noch 40 Prozent am Unternehmen. Auch auf Drängen der Bundesregierung habe Elia damals entschieden, diesen ersten 20-Prozent-Anteil selbst zu kaufen. (AFP)

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