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Studie: Stromkonzerne setzen zu wenig auf erneuerbare Energien

Die vier großen Stromkonzerne RWE, Eon, Vattenfall und EnBW werden ihre angekündigten Ziele zum Ausbau erneuerbarer Energien deutlich verfehlen. Dies geht aus einer Studie des Berliner Instituts für Ökologische Wirtschaftsforschung im Auftrag von Greenpeace hervor.

Nach Angaben von Greenpeace seien die von den Stromkonzernen gesteckten Klimaschutz-Ziele angesichts der auf neue Kohle- und Atomkraftwerke ausrichteten Strategie unerreichbar. Sie forderten, die Monopol- Struktur der "Großen Vier" zu zerschlagen. RWE, E.ON, Vattenfall und EnBW verfügen über einen Anteil von mehr als 80 Prozent an der gesamtdeutschen Stromproduktion.

Geplante Großkraftwerke stünden dem Umbau des Energiesystems auf flexible dezentrale und regionale Einheiten entgegen. Die beiden größten Konzerne Eon und RW sollten daher ihre Großkraftwerke sowie Beteiligungen an inzwischen 200 Stadtwerken verkaufen.

Konzerne setzen auf Kohle- und Atomstrom

Entgegen ihrer millionenschweren PR-Kampagnen für erneuerbare Energien setzten die Konzerne vorrangig auf Kohle- und Atomstrom, sagte der Leiter der Studie, Bernd Hirschl. Im Jahr 2007 hätten RWE, E.ON, Vattenfall und EnBW zwar zwei bis 20 Prozent der Stromerzeugung als Ökostrom produziert. Jedoch sei dies zum größten Teil auf alte Wasserkraftanlagen zurückzuführen und nicht auf neue Investitionen in erneuerbare Energien.

Die Energiekonzerne investieren derzeit verstärkt in Windkraftanlagen der Nord- und Ostsee. Andere erneuerbare Energien wie die Sonnenkraft, Erdwärme und Bioenergie spielen jedoch kaum eine Rolle. So sei die geplante Ausweitung der Stromerzeugung nach den Vorstellungen der Konzerne nur machbar, wenn auch neue Atomkraftwerke gebaut würden und nicht nur die von der Politik geplante Verlängerung der Laufzeiten der vorhandenen Meiler.  

Deutschland erreicht Kyoto-Ziel

Dem entgegen steht der Bericht des Umweltbundesamt vom 30. März 2009. Demnach sei das Kyoto-Ziel hinsichtlich der Reduzierung der CO2-Emissionen bereits für 2008 übertroffen worden. Rund 23 Prozent weniger Treibhausgase als 1990 seien im vergangenen Jahr durch deutsche Schornsteine und Auspuffrohre geblasen worden, heißt es in der amtlichen Veröffentlichung

Strom-Erzeuger setzten zunehmend auf emissionsarme Energieträger wie Erdgas oder auf erneuerbare Energien zur Gewinnung von Ökostrom. Laut dem Branchenportal Verivox trug der umweltfreundlich erzeugte Öko-Strom mit über 15 Prozent zur Stromversorgung Deutschlands bei. (sh/dpa)

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