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Studie: Wenig Lohn, aber niedrige Produktivität

Die Arbeit in Billiglohn-Ländern ist einer US-Studie zufolge meist teurer als auf ersten Blick. Die niedrigere Produktivität fresse die Lohnvorteile in aufstrebenden Wirtschaftsnationen oft wieder auf.

Washington - Die niedrigeren Gehälter osteuropäischer oder asiatischer Staaten würden meist durch weit niedrigere Produktivität der Arbeitskräfte in diesen Ländern wettgemacht, geht aus einer am Dienstag veröffentlichten Studie der Beratungsgruppe The Conference Board hervor. So verdienten Arbeiter in Tschechien, Ungarn oder Polen nur etwa 13 Prozent der in den USA gezahlten Löhne; weil sie aber im Vergleich weit weniger produzieren, betrügen die Arbeitskosten in den Ländern aber schon etwa 73 Prozent des US-Niveaus. In Osteuropa seien in den vergangenen Jahren die Löhne stärker gestiegen als die Produktivität der Arbeiter, heißt es in der Studie.

In Mexiko, wo der Durchschnittslohn bei etwa elf Prozent des US-Niveaus liege, würden die Vorteile sogar durch eine zehnmal niedrigere Produktivität wieder ganz aufgehoben. Lediglich in China und Indien lägen die Löhne mit weniger als drei Prozent des US-Niveaus so niedrig, dass die Arbeitskosten dort nach Einbeziehung der Produktivität im Schnitt immer noch 80 Prozent niedriger als die USA seien. Die Autoren der Studie sprachen von einer "kritischen Lektion" für westliche Unternehmen, die getrieben von billigeren Löhnen die Produktion in Schwellenländer verlagerten. Die Untersuchung vergleicht nach eigenen Angaben erstmals standardisiert weltweit die tatsächlichen Arbeitskosten. (tso/AFP)

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