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Wirtschaft: Stündlich Kurse verfolgen

„Quid pro Quo“ arbeitet sich nach oben vor

Berlin - „Auf Pferde setzen und warten, wie es wird“ ist die Devise von „Quid pro Quo“. Das Team liegt derzeit auf dem dritten Platz unter den Berliner Teilnehmern beim Planspiel Börse, knapp hinter „FS92_Team“ und „MagentaCorp“. Hinter „Quid pro Quo“ stehen die Berufsschüler Konrad Kontek (22) und Stephan Ahrens (21). Der lateinische Name – wörtlich übersetzt „Dieses für das“ – bedeutet, dass man für sein Geld eine angemessene Gegenleistung erhalten sollte.

Das Planspiel Börse der Sparkassen läuft seit Oktober. Die Schüler haben noch drei Wochen vor sich. Jedes Team wurde mit einem Spielbudget von 50 000 Euro ausgestattet. Mit 175 Wertpapieren wird spekuliert – aber nur virtuell: Die Aktien werden nicht wirklich gekauft.

„Quid pro Quo“ hat mittlerweile 52 724 Euro im Depot. Mit 18 000 Euro hatten die beiden Berufsschüler den größten Teil ihres Startkapitals auf Microsoft gesetzt, entscheidender Faktor war für sie die Einführung des neuen Betriebssystems Windows 7. Außerdem haben sie McDonald’s-Aktien gekauft, weil das Unternehmen im nächsten Jahr 1000 neue Filialen eröffnen will. „Hätten wir nicht mit Abertis und Nordex Verluste gemacht, wären wir jetzt theoretisch auf Platz eins“, vermutet Konrad Kontek. Stündlich verfolgen sie die Aktienverläufe ihrer Unternehmen. „Deswegen haben wir es verdient, vorne mit dabei zu sein.“ Jetzt, wo es so gut läuft, sind sie noch motivierter – auch um es ihrer Lehrerin und den anderen Schülern zu zeigen. In dieser Woche wollen sie neu überlegen, wo es sich lohnt zu investieren. Dabei werden sie auch den Einfluss des anstehenden Weihnachtsgeschäfts berücksichtigen.

Die Mitglieder der drei bestplatzierten Teams besuchen alle das Oberstufenzentrum Informations- und Medizintechnik (OSZ IMT) in Berlin und werden von der Lehrerin Liane Mohr betreut. Seit dem vergangenen Jahr ist das Planspiel Teil ihres Unterrichts im Fach „Preisbildung auf Märkten“. Die Teilnahme fließt auch in die Zeugnisnoten mit ein. Die Schüler verfassen ein Lerntagebuch, in dem sie jede Transaktion beschreiben müssen. Dabei begründen sie Ein- und Verkäufe und beschreiben die Entscheidungsfindung innerhalb der Gruppe. Ein hoher Gewinn ist nicht ausschlaggebend für die Bewertung, aber besonders erfolgreiche Teams bekommen einen Bonus.

Liane Mohr ist vom Lerneffekt des Planspiels überzeugt. „Es ist ein Anreiz, Zeitung zu lesen und sich mit wirtschaftlichen Themen zu befassen.“ Viele Teams recherchierten ganz genau, wie sich ein Unternehmen entwickele. Auch Analystenmeinungen bezögen sie mit ein. Dass die Sparkassen in diesem Jahr einen Schwerpunkt auf den Aspekt Nachhaltigkeit legen, findet die Lehrerin gut. Nächstes Jahr will sie das Thema in ihren Unterricht integrieren. Young-Sim Song

Young-Sim Song

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