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Sture Fjäder, Chefunterhändler im Nokia-Streit: ''Der Konzern muss das Geld zurückzahlen''

Herr Fjäder, haben Sie als finnischer Gewerkschafter Verständnis für die heftigen Reaktionen gegenüber Nokia?Wir haben zwar auch Probleme mit Unternehmen, die ins billigere Ausland abwandern.

Herr Fjäder, haben Sie als finnischer Gewerkschafter Verständnis für die heftigen Reaktionen gegenüber Nokia?

Wir haben zwar auch Probleme mit Unternehmen, die ins billigere Ausland abwandern. Aber wir nehmen deutlich Abstand von den deutschen Protesten und Boykottaufrufen gegen Nokia. Gewerkschaften führen nicht die Konzerne im ökonomischen Sinne. Das ist nicht ihre Aufgabe, sondern die der Vorstände.

Nokia hat umfangreiche Fördergelder kassiert. Ist der Unmut da nicht verständlich?

Es ist völlig klar, dass Nokia die empfangenen Fördergelder zurückbezahlen muss. Zudem muss Nokia bei der Schließung mit ausreichend viel Geld die sozialökonomische Verantwortung übernehmen.

Was haben Sie für Erfahrungen mit Nokia in Finnland gemacht, wenn es um Schließungen ging, etwa bei der Sanierung von Nokia-Networks?

Viele wurden entlassen. Aber es wurde recht viel Geld für die soziale Abfederung aufgewandt. Wir waren insgesamt recht zufrieden mit der Art, wie Nokia seine Verantwortung übernommen hat. Nokia gilt da in Finnland als vorbildlich.

Was raten Sie Nokia Deutschland?

Der Schließungsbeschluss für Bochum wurde etwas unprofessionell kommuniziert. Ihn rückgängig zu machen, ist aus Produktionskostengründen aber unmöglich. Ich glaube, Nokia als globales Unternehmen muss nun sehr deutlich seiner sozialen und gesellschaftlichen Verantwortung in Bochum nachkommen.

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