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Wirtschaft: T-Online: Telekom-Tochter will das Geschäft im Ausland ausbauen

Die Telekom-Tochter T-Online steht vor einem weiteren Ausbau ihrer Geschäfte im Ausland. Durch Zukäufe oder eigene Aktivitäten werde Europas größter Online-Anbieter die eingeleitete Internationalisierung vorantreiben, sagte Telekom-Vorstandsmitglied Detlev Buchal am Donnerstag bei der Vorlage der Halbjahresbilanz in Darmstadt.

Die Telekom-Tochter T-Online steht vor einem weiteren Ausbau ihrer Geschäfte im Ausland. Durch Zukäufe oder eigene Aktivitäten werde Europas größter Online-Anbieter die eingeleitete Internationalisierung vorantreiben, sagte Telekom-Vorstandsmitglied Detlev Buchal am Donnerstag bei der Vorlage der Halbjahresbilanz in Darmstadt. Weitere Schritte der T-Online International AG, Darmstadt, seien in Vorbereitung.

Neben Deutschland ist T-Online erst in Frankreich (Club Internet) sowie in Österreich und der Schweiz aktiv. Von den sechs Millionen Kunden zum Ende des ersten Halbjahres 2000 entfallen bislang lediglich 0,5 Millionen auf die Auslandstöchter. Mit diesen Unternehmen habe T-Online den Ausbau zu einem "wirklich paneuropäischen Internet-Anbieter schon erfolgreich auf die Schiene gesetzt", unterstrich Buchal.

Seit dem Börsengang im April war es der Telekom-Tochter allerdings nicht gelungen, weitere größere Akquisitionen zu tätigen. Als ein möglicher Übernahmekandidat wird in der Branche nach wie vor die britische Internetfirma Freeserve genannt. T-Online besitze eine solide Finanzlage, die ausreichenden Spielraum für eine offensive Wachstumsstrategie biete, sagte Buchal, der Ende vergangener Woche nach dem überraschenden Rücktritt von T-Online-Chef Wolfgang Keuntje zum kommissarischen Vorstandsvorsitzenden ernannt worden war. Keuntje hatte damals persönliche Gründe für sein Ausscheiden angegeben.

Neben einem genehmigten Kapital von 385 Millionen Aktien stehe T- Online auf Grund des Börsengangs eine Liquidität von fast vier Milliarden Euro für Zukäufe zur Verfügung. T-Online beobachte alle wichtigen Märkte in Westeuropa und werde dann gegebenenfalls zugreifen. Eine Änderung dieser Strategie gebe es durch den Weggang von Keuntje nicht.

Im hart umkämpften deutschen Internetmarkt habe sich T-Online "hervorragend behauptet", sagte Buchal. So sei das Betriebsergebnis in den ersten sechs Monaten 2000 um rund 27 Millionen Euro auf 30 Millionen Euro (58,7 Millionen Mark) verbessert worden. Beim Umsatz erzielte die Telekom-Tochter ein Plus von 96 Prozent auf 353 Millionen Euro. "T-Online wächst damit auf hohem Niveau immer noch schneller als der nächstgrößere Wettbewerber in Deutschland." An der Börse wurden die Zahlen positiv aufgenommen. Der Kurs der T-Online-Aktie kletterte am Vormittag um mehr als drei Prozent auf 29 Euro. Händler begründeten den Anstieg mit über den Erwartungen liegenden Zuwächsen bei Umsatz und Gewinn. Ein Börsianer sagte, er sehe großes Potenzial sowohl im Aktienkurs als auch in dem Unternehmen. Hohe Einmalaufwendungen für den Börsengang und Firmenzukäufe brachten dem T-Online-Konzern im ersten Halbjahr unter dem Strich allerdings einen Fehlbetrag von 179 Millionen Euro.

Ausbauen will T-Online unter anderem über Partnerschaften den Inhaltebereich. Hierzu gehörten heute bereits das Finanzportal mit der comdirect bank. Ein weiteres Potenzial eröffne sich mit dem Breitband-Internet: Hierzu zählen beispielsweise Live-Übertragungen von Musikkonzerten und Sportereignissen im Internet.

T-Online zog zugleich eine erste positive Bilanz der Einführung der neuen Flatrate Anfang Juni. Sie sei "sehr erfolgreich" verlaufen", hieß es. Nur knapp zwei Monate danach hätten sich bereits mehr als 200 000 Kunden für den neuen Tarif T-Online flat (79 Mark) entschieden. Zum 1. September führt das Unternehmen die neue Breitband-Flatrate T-Online DSL flat ein. Für 49 Mark pro Monat können dann Kunden mit dem neuen Anschluss T-DSL unbegrenzt und mit vielfacher ISDN-Geschwindigkeit surfen.

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