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Tarifstreit: IG Metall-Vize Huber droht mit Streik

Mit verschärften Warnstreiks hat die IG Metall ihre Kampfbereitschaft unterstrichen. Mehr als 95.000 Beschäftigte legten am Dienstag nach Gewerkschaftsangaben zeitweise die Arbeit nieder.

Stuttgart/Düsseldorf/München - Vor der vierten Verhandlungsrunde in den einflussreichen Tarifbezirken Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen am Donnerstag drohte IG-Metall-Vize Berthold Huber mit Streiks. «Wenn man uns zwingt, werden wir einem Arbeitskampf nicht aus dem Weg gehen», sagte Huber vor 2500 Beschäftigten beim Sportwagenhersteller Porsche in Stuttgart.

Schwerpunkte der Warnstreiks und Protestaktionen waren Nordrhein- Westfalen, Baden-Württemberg und Bayern. In NRW ließen laut Gewerkschaft bis zum Nachmittag mehr als 33 000 Metaller aus 189 Betrieben vorübergehend die Arbeit ruhen. Im Südwesten waren es 28 000 Beschäftigte und in Bayern 23 000. Am Mittwoch will die IG Metall die Warnstreiks fortsetzen.

Die IG Metall werde für ihre Forderung nach fünf Prozent mehr Geld kämpfen, sagte Huber. «Fünf Prozent sind fair. Wir brauchen die fünf Prozent.» Die Entwicklung in der Metall- und Elektroindustrie sei gut, betonte der IG-Metall-Vize. Die Arbeitgeber verfolgten in der Tarifrunde jedoch eine «Geiz-ist-geil-Mentalität.» «Wir lassen uns aber nicht mit Einmalzahlungen abspeisen.» Die Arbeitgeber haben für die bundesweit 3,4 Millionen Beschäftigten bisher eine Entgelterhöhung von 1,2 Prozent in Aussicht gestellt. Ein konkretes Angebot wollen sie erst am Donnerstag vorlegen.

Die Arbeitgeber kritisierten die Protestaktionen erneut scharf und wiesen die Entgeltforderung als illusorisch zurück. Der Präsident des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, Martin Kannegiesser, sagte dem WDR, der neue Tarifvertrag müsse aus einer Kombination von Lohnprozenten und Einmalzahlung bestehen. Zudem müsse die wirtschaftliche Lage der einzelnen Betriebe berücksichtigt werden. (tso/dpa)

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