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Task-Force gebildet: Behörden weiten Ermittlungen wegen US-Kreditkrise aus

Die US-Behörden machen bei den Ermittlungen im Zusammenhang mit der Kreditkrise ernst: Eine spezielle Eingreiftruppe aus FBI, Justiz und Steuerprüfung geht jetzt Betrugsvorwürfen bei Banken, Immobilienfinanzierern und Wertpapierhändlern nach.

Die US-Behörden haben im Zuge der Kreditkrise ihre Untersuchungen gegen die Wall Street massiv ausgeweitet. Eine spezielle Einsatzgruppe mit Ermittlern der Bundespolizei FBI, der Justiz und der Steuerprüfung untersuche immer umfassendere Vorwürfe des Betrugs bei Banken, Immobilienfinanzierern und Wertpapierhändlern, berichteten mehrere US-Zeitungen am Montag übereinstimmend.

Die gesamte Kreditbranche im Visier

Im Visier der Task-Force sei nun die gesamte Kreditbranche, sagte ein Beamter der "New York Times". Nach den Gewinneinbrüchen der Banken seien die Ermittlungen nochmals stark intensiviert worden. Weltweit mussten Finanzinstitute wegen der Kreditkrise laut Schätzungen mittlerweile bis zu 300 Milliarden Dollar (194 Milliarden Euro) abschreiben. Zahlreiche Top-Banken erlitten Milliardenverluste.

Einigen Häusern wird den Berichten zufolge vorgeworfen, überhöhte Einkommensangaben der Kreditnehmer bewusst nicht beanstandet zu haben. Früheren Angaben zufolge sollen auch Grundstücke absichtlich zu hoch bewertet worden sein. Untersucht wird überdies die riskante Bündelung von kaum oder gar nicht besicherten Hypotheken ("subprime") zu Wertpapieren für Investoren. Von diesen Anlageformen war vor knapp einem Jahr die Kreditkrise ausgegangen.

Auch eine Reihe anderer Behörden und Kontrolleure wie die New Yorker Staatsanwaltschaft und die US-Börsenaufsicht SEC nimmt bereits seit längerem die Rolle der Finanzinstitute in der Immobilienkrise unter die Lupe. Darüber hinaus laufen zahlreiche Klagen von Kommunen, milliardenschweren Pensionsfonds und einzelnen Anlegern gegen die Banken. Sie wollen ihre enormen Verluste ersetzt haben. (mfa/dpa)

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