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Wirtschaft: Technologiebranche in Aufbruchstimmung

Bei den weltgrößten Technologieunternehmen setzt sich der Optimismus durch. Nach den überraschend guten Zahlen von Philips vom Vortag bestätigten am Mittwoch Intel und Motorola die positiven Erwartungen der Analysten.

Bei den weltgrößten Technologieunternehmen setzt sich der Optimismus durch. Nach den überraschend guten Zahlen von Philips vom Vortag bestätigten am Mittwoch Intel und Motorola die positiven Erwartungen der Analysten. Mit Spannung wurden am Abend die Quartalsergebnisse der Computerhersteller IBM und Apple erwartet. Technologieaktien reagierten mit zeitweise kräftig steigenden Kursen.

Zum ersten Mal seit 15 Monaten verbuchte der größte Chiphersteller Intel im ersten Quartal 2001 einen Umsatzanstieg - plus zwei Prozent auf 6,8 Milliarden Dollar - und traf mit einem Nettogewinn von 936 Millionen Dollar die Prognosen der Wall-Street-Analysten. Wie das Unternehmen aus Santa Clara am späten Dienstagabend mitteilte, lag der Gewinn bei 14 Cents je Aktie. Im ersten Quartal des Vorjahres waren es nur sieben Cents je Aktie gewesen. Ohne Sonderbelastungen verdiente der Chiphersteller eine Milliarde Dollar, sieben Prozent weniger als im ersten Quartal 2001. Nachbörslich kletterte die Intel-Aktie um mehr als sechs Prozent, am Mittwoch notierte das Papier um 5,73 Prozent höher bei 29,51 US-Dollar.

"Intels aggressive Forschungs- und Entwicklungs- sowie Produktionsinvestments haben sich im ersten Quartal ausgezahlt", erklärte Intel-Präsident Craig R. Barrett. Sie seien dem Produktmix und dem Ertrag in einem allgemein schwachen Umfeld zugute gekommen. Die Forschungs- und Entwicklungsausgaben sollen im Gesamtjahr 4,1 Milliarden Dollar und die Investitionen rund 5,5 Milliarden Dollar erreichen. Die Nachfrage in den Schwellenmärkten sei solide geblieben, auf etablierten Märkten wie den USA und Europa sei sie weiterhin schwach, sagte Barrett. Intel verbuchte 33 (Vorjahresvergleichszeit: 35) Prozent seines Quartalsumsatzes in Nord- und Südamerika, 23 (25) Prozent in Europa, 36 (28) Prozent im asiatisch-pazifischen Raum und acht (zwölf) Prozent in Japan.

Bei seinen Prognosen für das zweite Quartal 2002 ist der Chip-Riese noch vorsichtig. Erwartet wird ein Umsatz in einer breiten Spanne zwischen 6,4 und 7,0 Milliarden Dollar (Vorjahr: 6,3 Milliarden Dollar). Probleme bereitet Intel vor allem das Geschäft mit Netzwerk- sowie Speicherchips für Handys und andere Kommunikationsgeräte. Dort mussten starke Umsatzrückgänge und operative Verluste verbucht werden. Deutlich besser entwickelte sich der Umsatz bei Chips für Personal Computer und größere Rechner sowie dazu gehörende Komponenten. Er stieg im ersten Quartal stärker als erwartet auf 5,8 (5,1) Milliarden Dollar. Der operative Gewinn erreichte 1,8 (1,7) Milliarden Dollar. Der Branchenführer profitierte insbesondere von höheren Auslieferungen von Pentium 4-Chips, mit denen immer noch der größte Teil des Halbleiter-Umsatzes bestritten wird.

Motorola will wieder profitabel werden

Anziehende Chippreise und die Aussicht auf eine steigende Nachfrage nach PC halfen auch dem Handy- und Chiphersteller Motorola: Im zweiten Halbjahr will das US-Unternehmen wieder profitabel sein. Motorola-Chef Christopher B. Galvin rechnet damit, dass sich die Absatzmärkte weiter erholen werden, und hofft, dass das Unternehmen auch für das Gesamtjahr unter Ausschluss von Sonderfaktoren Gewinne ausweisen wird. Der Ausblick falle angesichts der turbulenten Märkte und der politischen Unsicherheiten aber schwer. Im März hatte das Unternehmen noch mitgeteilt, 2002 werde inklusive aller Sonderposten ein Verlust geschrieben. Der Umsatz im ersten Quartal 2002 schrumpfte zwar auf sechs (Vorjahresquartal: 7,7) Milliarden Dollar. Motorola konnte zugleich aber seinen Verlust von 533 auf 449 Millionen Dollar oder 20 Cents je Aktie reduzieren. Motorola-Aktien kletterten um 5,3 Prozent höher bei 15,80 Dollar.

Mit Spannung erwarteten die Märkte am Mittwoch die jüngsten Zahlen des US-Konzerns IBM. Anfang April hatte das Unternehmen zum ersten Mal seit zehn Jahren eine Gewinnwarnung veröffentlicht. Am Mittwoch teilte IBM mit, er habe sich mit dem japanischen Elektronikkonzern Hitachi auf eine mehrjährige Allianz bei Speichertechnologien geeinigt. Beide Unternehmen wollen zudem ihr Geschäft mit Festplattenspeichern in einem noch zu gründenden Gemeinschaftsunternehmen bündeln.

mot

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