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Technologieunternehmen: Japaner schlucken Epcos

TDK will 1,4 Milliarden Euro für Münchner Halbleiterkonzern zahlen – der Aktienkurs schießt nach oben.

Keine zehn Jahre nach der Gründung wird der deutsche Halbleiterkonzern Epcos geschluckt. Am Donnerstag gab der japanische Technologiekonzern TDK die Übernahme der Münchner für rund 1,4 Milliarden Euro inklusive Schulden bekannt. Das Epcos- Management begrüßte die Übernahme. „TDK ist für uns ein ausgezeichneter Partner“, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende Klaus Ziegler in Tokio. Mit Epcos geht der letzte große europäische Hersteller von elektronischen Komponenten wie Kondensatoren oder Stromwandlern an asiatische Eigentümer. Es handelt sich um die größte Übernahme der Branche seit sieben Jahren.

Die Aktionäre haben von August bis Oktober Zeit, das Angebot von 17,85 Euro pro Aktie zu überdenken. Der Kurs des Tec-Dax-Werts schoss am Donnerstag um 29 Prozent in die Höhe und lag knapp über dem Angebotspreis. Epcos war 1999 aus einen Gemeinschaftsunternehmen von Siemens und dem japanischen Matsushita-Konzern hervorgegangen. TDK will Epcos mit seinem eigenen Geschäft für Elektronikkomponenten zusammenführen.

Epcos hat 18 300 Mitarbeiter und machte im vergangenen Jahr 1,44 Milliarden Euro Umsatz. Während die Deutschen ihre Kondensatoren und Stromwandler in die Autoindustrie liefern, hat TDK seine Kunden in der IT- und Unterhaltungsindustrie. Die Japaner haben sich zudem als Spezialisten für Festplattenleseköpfe etabliert. „Wo wir stark sind, ist TDK schwach und umgekehrt. Das ist die Logik“, sagte Epcos-Chef Gerhard Pegam in Tokio. Von den fünf neuen Vorstandsposten werden zwei von Epcos besetzt.

Das neue Unternehmen rechnet für 2011 mit einem gemeinsamen Umsatz von 4,4 Milliarden Euro. Damit wäre man nach dem japanischen Konkurrenten Murata die Nummer zwei auf dem Weltmarkt. fas/fmk (HB)

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