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Wirtschaft: Telefonieren ist wieder teurer geworden

Call by Call im Ortsnetz gibt es erst im kommenden Jahr

Berlin (vis). Telefonkunden müssen noch einige Monate auf die freie Anbieterwahl bei Ortsgesprächen warten. Obwohl die Telefongesellschaften gesetzlich verpflichtet sind, Call by Call (siehe Lexikon) zum 1. Dezember auch im Ortsnetz einzuführen, hat die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post den Unternehmen Aufschub bis Ende Februar kommenden Jahres gewährt. Zwischen der Verabschiedung des Gesetzes im Oktober und dem Inkrafttreten sei die Zeit zu kurz gewesen, um das Verfahren technisch umzusetzen, begründete die Behörde ihre Entscheidung. Zum Teil werde sogar die Ansicht vertreten, eine Einführung sei technisch nicht vor April 2003 möglich.

Die Einführung von Call by Call bei innerdeutschen Ferngesprächen und bei Telefonaten ins Ausland hat seit 1998 zu einem enormen Preisverfall geführt. Bei Ortsgesprächen gibt es dagegen kaum Wettbewerb. Die Deutsche Telekom hat hier einen Marktanteil von mehr als 90 Prozent. Allerdings gibt es inzwischen Callby-Call-Firmen, die Ortsgespräche auch über dafür eigentlich nicht vorgesehene 0190er Nummern anbieten.

Am Freitag teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mit, dass Telefonieren im Festnetz deutlich teurer geworden ist. Der Preisindex für Telefondienstleistungen sei im November 2002 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1,6 Prozent gestiegen. Anschluss- und Grundgebühren hätten sich um 4,7 Prozent erhöht. Inlandsferngespräche und Auslandsgespräche seien um 0,5 Prozent beziehungsweise 4,9 Prozent teurer geworden als im Vorjahr. Dagegen seien die Preise für Ortsgespräche im Vorjahresvergleich um 2,7 Prozent gefallen.

Auch das Mobiltelefonieren war im November nach Angaben des Amtes um ein Prozent billiger als im November 2001. Die Preise für die Internet-Nutzung seien um 0,3 Prozent gefallen. Insgesamt sind die Preise für Telekommunikationsdienstleistungen für private Haushalte im November im Vergleich zum Vorjahresmonat um ein Prozent gestiegen.

Nicht teurer werden soll dagegen der Preis für die Einrichtung eines Telefonanschlusses. Die Telekom hatte bei der Regulierungsbehörde beantragt, künftig keine Pauschale, sondern den tatsächlichen Aufwand in Rechnung stellen zu können. Die Behörde lehnte nun ab. Damit sollen die Kunden davor bewahrt werden, dass die Telekom ihre Stellung durch zu hohe Preise missbraucht, sagte ein Sprecher der Behörde. Der Preis für die Einrichtung eines analogen Telefonanschlusses bleibt damit bei 51,57 Euro.

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