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Wirtschaft: Telekom bietet für Bundesliga in der Kneipe Konzern will Fernsehrechte für Bars und Hotels

Düsseldorf – Die Deutsche Telekom wird für die Übertragungsrechte der Fußball-Bundesliga in der Gastronomie ein Angebot vorlegen. „Die Telekom will für Sportbars bieten“, sagte ein Beteiligter dem Handelsblatt.

Düsseldorf – Die Deutsche Telekom wird für die Übertragungsrechte der Fußball-Bundesliga in der Gastronomie ein Angebot vorlegen. „Die Telekom will für Sportbars bieten“, sagte ein Beteiligter dem Handelsblatt. Konkret geht es um den Kauf der Rechte für die öffentliche Vorführung von Live-Spielen der Bundesliga in Gaststätten und Hotels. Damit will der Bonner Konzern für das Triple Play, die Kombination aus Telefonie, Internet und Unterhaltung, werben. Ein Telekom-Sprecher wollte auf Anfrage das laufende Bieterverfahren nicht kommentieren. Seit vielen Jahren hält der Bezahlsender Premiere die Sportbar-Rechte.

„Das wäre das 2:0 gegen Premiere“, heißt es in Fußball-Kreisen. Premiere-Chef Georg Kofler musste vor Weihnachten mit dem Verlust der Live-Übertragung der Bundesliga bereits eine schwere Niederlage einstecken. Derzeit werden die Rechte für öffentliche Vorführungen der Spiele von den bundesweit 13 000 Premiere-Sportbars genutzt. Für Premiere sind die Sportbars eine strategisch wichtige und dazu noch preiswerte Möglichkeit, Kunden für ein Abo in den eigenen vier Wänden zu gewinnen.

Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) hat nach der Vergabe der Fernsehrechte an Arena, ARD, ZDF und das Deutsche Sportfernsehen (DSF) nun eine zweite Bieterrunde eingeläutet. Dort werden die Bundesliga-Rechte für öffentliche Aufführungen sowie für Wettläden und Wett-Terminals im Inland und Ausland vergeben. Die Angebote müssen bis spätestens 31. März eingereicht sein.

Neben der Telekom wollen sich auch Premiere und Arena, die Fernsehtochter des Kabelkonzerns Unity-Media, für die Rechte bewerben. Premiere-Chef Kofler hat bereits Interesse angemeldet. Sowohl die Telekom als auch die Konkurrenten Premiere und Arena bearbeiten derzeit die notwendigen Angebotsunterlagen.

Für die Telekom wäre der Erwerb der Sportbar-Rechte der Bundesliga ein Meilenstein. Um seine ehrgeizigen Wachstumsziele zu erreichen, muss der Konzern die Abhängigkeit von der klassischen Telefonie reduzieren. Die Telekom setzt auf das Angebot von Telefon, Internet und Fernsehen aus einer Hand. „Die Live-Präsentation der Bundesliga auf den Terminals in Flughäfen und Bahnhöfen wäre für die Telekom die beste Werbung für das Triple Play“, sagte ein Beteiligter. Die Kosten sind überschaubar. „Wir gehen von einem einstelligen Millionen-Euro-Betrag aus“, heißt es in Bieterkreisen. Die Telekom hatte bereits Ende 2005 von der DFL die Internetrechte der Bundesliga ab der kommenden Saison für schätzungsweise 40 bis 50 Millionen Euro erworben. hps (HB)

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