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Wirtschaft: Telekom forciert Jobabbau

14000Arbeitsplätze sollen 2003 im Festnetz wegfallen

Düsseldorf (slo/HB). Die Deutsche Telekom will Arbeitsplätze schneller abbauen als bisher geplant. Knapp die Hälfte der 30000 Stellen, die der Konzern bis zum Jahr 2005 im Festnetzgeschäft T-Com streichen will, sollen bereits im kommenden Jahr wegfallen. Das teilte die Telekom am Mittwoch mit. Die Gewerkschaft Verdi nannte die Pläne ein „falsches Signal“. Sollte die Telekom weiterhin ausschließlich mit Personalabbau ihre Probleme lösen wollen, sei mit erheblichem Widerstand von Verdi und den Betriebsräten zu rechnen.

Die Telekom versucht, ihre Kosten deutlich zu senken, um so das Ergebnis zu verbessern und die Schuldenlast zu drücken. Der Konzern hat Verbindlichkeiten von 64 Milliarden Euro, diese sollen bis Ende 2003 auf 50 Milliarden Euro sinken. Interimschef Helmut Sihler hat dem Konzern daher einen strikten Sparkurs verordnet, der schnell Wirkung zeigen soll. Die konkreten Sparpläne wird Sihler im November vorlegen.

Früheren Angaben von Telekom-Personalvorstand Heinz Klinkhammer zufolge will der Konzern bis Ende 2005 insgesamt 40000 Jobs streichen. Analysten erwarten daher, dass nach den Einschnitten im Festnetzgeschäft Ähnliches auch in der IT-Dienstleistungssparte T-Systems folgt. Die Festnetzsparte ist die größte Division des Konzerns mit 120000 von weltweit insgesamt 255000 Telekom-Beschäftigten.

In diesem Jahr sollen bei T-Com 7200 Arbeitsplätze wegfallen, in 2003 rund 14000 und in den zwei Folgejahren insgesamt etwa 8300. Das alles soll „sozialverträglich“ über die Bühne gehen, so die Telekom. Man wolle die natürliche Fluktuation nutzen und einen Teil der Mitarbeiter in die konzerneigene Beschäftigungsagentur ausgliedern. Analysten schätzen, dass die Telekom so bis Ende 2003 etwa eine Milliarde Euro einsparen kann.

Die Telekom hatte sich im Sommer mit der Gewerkschaft auf die Gründung der Beschäftigungsagentur geeinigt, um so flexibler beim Stellenabbau zu sein. Denn im Kernbereich ist das Telekom-Personal noch bis Ende 2004 tarifvertraglich vor betriebsbedingter Kündigung geschützt.

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