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Wirtschaft: Telekom: Voicestream hat großes Wachstumspotenzial, hohe Verluste und 2,3 Millionen Kunden

Die Voicestream Wireless Corporation ist eine der letzten großen unabhängigen US-Mobilfunkfirmen. Dem Unternehmen mit Sitz in Bellevue im US-Bundesstaat Washington wird ein hohes Wachstumspotenzial nachgesagt.

Die Voicestream Wireless Corporation ist eine der letzten großen unabhängigen US-Mobilfunkfirmen. Dem Unternehmen mit Sitz in Bellevue im US-Bundesstaat Washington wird ein hohes Wachstumspotenzial nachgesagt. Derzeit ist Voicestream hoch verschuldet und mit 2,3 Millionen Kunden nur die Nummer fünf auf dem US-Mobilfunkmarkt. Nummer eins ist AT & T Wireless. Günstig für die Telekom: Voicestream nutzt den von europäischen Anbieter genutzten und außerhalb der USA weit verbreiteten Mobilfunkstandard GSM. Dies ermöglicht ein lückenloses weltweites Mobilfunkangebot und auch eine kostengünstige Integration der Mobilfunknetze. Voicestream besitzt Mobilfunklizenzen in 23 von 25 US-Bundesstaaten zur Belieferung von rund 220 Millionen Amerikanern.

Voicestream ist als eigenständiges Unternehmen erst im vergangenen Jahr entstanden. Damals wurde der Mobilfunkanbieter von Western Wireless - selbst 1994 aus der Fusion von General Cellular und Pacific Northwest Cellular entstanden - abgetrennt und an die Börse gebracht. Die bisherige Voicestream-Bilanz ist durchwachsen. Mit 8200 Mitarbeitern setzte das Unternehmen im vergangenen Jahr 476 Millionen Dollar (994,3 Millionen Mark) um. Dabei fuhr Voicestream aber gleichzeitig einen praktisch gleich hohen Verlust in Höhe von 455 Millionen Dollar ein. Im ersten Quartal 2000 hat Voicestream seinen Umsatz um knapp 280 Prozent auf 257 Millionen Dollar gesteigert. Dabei fiel ein Verlust von 203 Millionen Dollar an. Vor der Übernahme durch die Telekom schätzen die Analysten des Finanzdienstleisters First Call, dass Voicestream im gesamten Jahr 2000 sogar mit 1,4 Milliarden Dollar in den roten Zahlen stehen werde und im kommenden Jahr immerhin noch mit 1,2 Milliarden Dollar.

Die Negativzahlen waren unter anderem die Folge eines rasanten Wachstumskurses im vergangenen Jahr. Neben technischen Investitionen schlug sich vor allem der Kauf von Aerial und Omnipoint auf die Bilanzen nieder. Damit hat das Unternehmen nach eigenen Angaben nun die Möglichkeit drei Viertel der US-Bevölkerung mit Mobilfunk-Diensten zu versorgen. Auch in Kanada hat sich Voicestream eingekauft. Für den Preis von 297 Millionen Dollar wurde Voicestream zweitgrößter Aktionär bei dem kanadischen Mobilfunkanbieter Microcell.

Durch die Zukäufe machte die Kundenentwicklung bei Voicestream einen deutlichen Sprung: Hatte das Unternehmen Anfang 1999 gerade 322 000 zahlende Abonnenten, sind es heute 2,3 Millionen Kunden. Beobachter rechnen bis zum Jahresende mit vier Millionen Kunden. Nach dem Freitagskurs hatte Voicestream zuletzt einen Börsenwert von 32 Milliarden Dollar.

vis

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