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Wirtschaft: Teles-Chef Schindler verlegt die Produktion nach Irland

BERLIN (dri/HB).Die Berliner Teles AG hat die Produktion von ISDN-Endgeräten und Vermittlungsrechnern komplett nach Irland ausgelagert, um Steuern zu sparen.

BERLIN (dri/HB).Die Berliner Teles AG hat die Produktion von ISDN-Endgeräten und Vermittlungsrechnern komplett nach Irland ausgelagert, um Steuern zu sparen.Die Mitarbeiterzahl dort soll von derzeit 20 auf 100 bis zum Ende des Jahres gesteigert werden.Insgesamt soll die Beschäftigtenzahl in diesem Jahr von derzeit 480 auf 750 steigen.Auch die Vertriebsaktivitäten sollen nach Irland verlagert werden, um einen besseren Zugang zu den Auslandsmärkten zu erreichen.In Berlin soll neben der Unternehmensleitung und der strategischen Planung die Forschung und Entwicklung bleiben.

Besonders zufrieden gibt sich Teles-Chef Sigram Schindler mit der Entwicklung der Strato, die ihren Kunden Internet-Präsenzen anbietet.Dieser Geschäftsbereich wächst laut Schindler um 12 000 Neukunden pro Monat.Die schwierige Lage gerade der kleinen Telefongesellschaften sieht er dabei als Vorteil.Wie der Firmenchef erläuterte, werde erst jetzt die Rolle der Teles als Preisbrecher unter den Lieferanten für Telekommunikationstechnik von den möglichen Kunden richtig wahrgenommen.Schindlers Optimismus gründet sich auf dem harten Preiskampf der Telefongesellschaften bei Ferngesprächen.Der Wettbewerb hat die Margen gerade der kleineren Dienstleister schwinden lassen.Auf der Suche nach eigener Vermittlungstechnik ist der Preis inzwischen ein viel wichtigeres Kriterium als noch vor einem Jahr.

Schindler nimmt für die am Neuen Markt notierte Teles, an der er selbst noch eine knappe Mehrheit hält, die Preisführerschaft in Anspruch.Vermittlungsrechner aus seiner Produktion sollen nur ein Achtel des Preises kosten, den etablierte Hersteller wie Siemens, Alcatel oder Nokia verlangen."Als Zulieferer sind wir Angreifer", sagt Schindler.

Der Teles-Gründer ist sich vor diesem Hintergrund sicher, daß Teles das bereits im Februar genannte Umsatzziel von 340 Mill.DM im laufenden Jahr erreichen wird.Der Nettogewinn soll auf 42 Mill.DM steigen.Das Stammgeschäft soll von 192 Mill.DM im Vorjahr auf 260 Mill.DM wachsen.Die übrigen 80 Umsatz-Millionen sollen noch zu erwerbende Unternehmen beisteuern.Dazu zählt Schindler vor allem Vertriebspartner für die Auslandsmärkte.Für die Akquisitionen will sich Schindler von der Hauptversammlung am 25.Mai eine Kapitalerhöhung um 400 Mill.DM genehmigen lassen.

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