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Wirtschaft: Teles steht zum Verkauf

Berliner Internetdienst verhandelt mit Interessenten

Berlin Der Berliner Telekommunikations- und Internetdienstleister Teles wird „konkrete Sondierungsgespräche“ zu Kooperationen oder dem Verkauf von Geschäftsbereichen aufnehmen. Dem Unternehmen lägen bereits mehrere Anfragen von Interessenten vor, meldete die im Tec-Dax gelistete Gesellschaft am Dienstag nach Börsenschluss in einer Pflichtmitteilung. „Bei einem Investor sind wir in sehr konkreten Gesprächen“, sagte Teles-Chef Sigram Schindler dem Tagesspiegel. Dabei handele es sich um einen Telekommunikationskonzern mit einem „angesehenen Namen“. Am Ende der Verhandlungen könne auch der Komplettverkauf des Unternehmens stehen, sagte Schindler.

Der 68-jährige Informatikprofessor hatte Teles 1983 gegründet und ist heute noch mit einem Anteil von 49,9 Prozent Großaktionär des Unternehmens. Näheres zu den Gründen für den Verkauf sagte Schindler nicht: „Wir sind Kaufleute. Wenn wir ein attraktives Angebot bekommen, greifen wir zu.“

Attraktive Kooperations- beziehungsweise Verkaufsanfragen lägen Teles zu den Geschäftssegmenten Telekommunikationssysteme und Internet-Mehrwertdienste vor. Die Offerten betreffen den Angaben zufolge die Bereiche Webhosting, Breitband-Internetzugangs-Dienste und E-Learning. Mit seiner Tochter Strato ist Teles in Deutschland einer der größten Anbieter von Speicherplatz für Webseiten im Internet. Mit Strato mach Teles rund zwei Drittel seiner Umsätze. Andere Dienste laufen dagegen eher mäßig. Der schnelle Internetzugang über Satellit „SkyDSL“ verzeichnet seit Jahren keine größeren Wachstumsraten. Den Markt für feste DSL-Anschlüsse haben – neben der Telekom – andere Anbieter wie United Internet oder Freenet aufgerollt.

Bereits Ende April hatte sich der Teles-Vorstandschef und -Mehrheitseigner Sigram Schindler offen für eine Übernahme des Unternehmens gezeigt. Schindler hatte damals von einem Kaufpreis von 30 Euro je Aktie gesprochen. Vor der Mitteilung am Dienstag war die Teles-Aktie ein Prozent tiefer mit 8,65 Euro aus dem Handel gegangen. In den vergangenen Monaten hatte Teles beständig eigene Aktien zurückgekauft – offenbar, um den Kurs zu stützen und seine Verhandlungsposition zu stärken.

Schindler hatte auf der Hauptversammlung ehrgeizige Ziele verkündet: Danach soll der Konzernumsatz 2004 um 30 Prozent auf mehr als 100 Millionen Euro und der Gewinn vor Steuern sogar um 40 Prozent auf 20 Millionen Euro steigen. msh

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