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Wirtschaft: Tennis ist out, Fußball ist in

MÜNCHEN (tmh).Adidas ist im vergangenen Jahr zum zweitgrößten Sportartikelhersteller der Welt aufgestiegen.

MÜNCHEN (tmh).Adidas ist im vergangenen Jahr zum zweitgrößten Sportartikelhersteller der Welt aufgestiegen.Die Rangliste der zehn größten Hersteller, die die Sportartikel-Zeitung zur Fachmesse "Ispo" veröffentlichte, führt weiterhin das US-Unternehmen Nike mit einem Umsatz von rund 16,6 Mrd.DM im Geschäftsjahr 1997/98 (31.Mai) an.Der Adidas-Konzern steigerte seine Geschäfte um 42 Prozent auf 6,7 Mrd.DM.Das Herzogenauracher Unternehmen konnte damit den US-Konzern Reebok (6,3 Mrd.DM) auf den dritten Platz verdrängen.Von den zehn größten Unternehmen haben sechs ihren Sitz in den USA.Vor allem der Dollaranstieg und Übernahmen in der Branche veränderten die Rangfolge der zehn Größten.Viertgrößter Hersteller ist weiterhin der japanische Mizuno-Konzern mit einem Umsatz von 2,7 Mrd.DM (31.März) vor Fila (Italien, 2,5 Mrd.DM).Der US-Konzern Brunswick schaffte aufgrund mehrerer Firmenübernahmen und einer Umsatzsteigerung von 45 Prozent als erster Neueinsteiger mit 2,2 Mrd.DM den Sprung auf den sechsten Platz.Die Rangliste der zehn größten Sportartikel-Hersteller komplettieren die US-Konzerne Russel (2,1 Mrd.DM) und Coleman (zwei Mrd.DM) sowie Asics aus Japan (zwei Mrd.DM) und Icon Health (USA/1,8 Mrd.DM).

Hierzulande macht sich die Sportartikelindustrie erste Hoffnungen auf bessere Geschäfte.Die Stimmung der Produzenten habe sich im ersten Halbjahr 1998 spürbar verbessert, sagte der Geschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Sportartikelindustrie (BSI), Siegfried Höhne.Erstmals seit Jahren habe in BSI-Umfragen kein Hersteller mehr über Kurzarbeit berichtet.1997 seien Waren im Wert von 5,4 (Vorjahr 5,1) Mrd.DM produziert worden, wobei Sportartikel für Fußball, Fitness, Outdoor, Snowboard und Golf die Umsätze tragen.Auch der Handel hofft, daß in Deutschland bald ein Aufwärtstrend für Sportartikel einsetzt.In Endverbraucherpreisen seien die Branchenumsätze aber im ersten Halbjahr 1998 um zwei Prozent geschrumpft, sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbands Deutscher Sportfachhandel, Hugo Laumann.Schon 1997 waren die Handelsumsätze für Sportartikel in Deutschland mit rund 14 (14,6) Mrd.DM leicht rückläufig.Die Lage des Handels sei allerdings recht uneinheitlich, sagte Laumann.So lägen die Verkäufe von Fußballschuhen bis Mitte des Jahres um rund zehn Prozent im Plus.Tennis und Squash verzeichneten dagegen ein Minus von drei bis acht Prozent.Vieles deute auf ein allgemein nachlassendes Tennis-Interesse.Auch bei Inline-Skating nähmen die Umsätze 1998 bislang um ein Prozent ab.

Mit Innovationen und neuen Trends, wie sie zur "Ispo" präsentiert werden, lassen sich die Sättigungstendenzen der europäischen Hauptmärkte überwinden, machte Münchens Messechef Manfred Wutzlhofer Hoffnung.So werde zur "Ispo" der Versuch gestartet, mit Triplegolf, einer Art Dreikampf für Golfer, eine neue Massensportart zu etablieren.Als Neuheit würden auch Inline-Skates mit Scheibenbremse präsentiert.Die 49.Ispo hat am Sonntag ihre Pforten geöffnet.Die Messe, auf der Branchenführer Nike erstmals fehlt, dauert noch bis Mittwoch.

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