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Wirtschaft: Thiel Logistik geht an die Familie Quandt

Zusammenführung mit Microlog Umsatzeinbruch bei Stinnes

Berlin (dpa). Das Übernahmekarussel in der Logistikbranche dreht sich weiter. Die im Nemax 50 gelistete Thiel Logistik wird künftig von dem einflussreichen Industriellen-Erben Stefan Quandt kontrolliert. Zudem prüft der Luxemburger Logistikdienstleister eine Übernahme des ebenfalls zu Quandts Beteiligungskonzern gehörenden Mitbewerbers Microlog Logistics. Die Bad Homburger Delton AG, die Quandt gehört, habe über die Börse und das Management von Thiel rund 45 Prozent der Anteile erworben und strebe eine Mehrheit an Thiel an, sagte Delton-Vorstandschef Berndt-Michael Winter am Dienstag in Frankfurt. In einem zweiten Schritt könnte Thiel dann 67 Prozent an Microlog von Delton und den Altaktionären übernehmen, was Analysten zufolge einen Logistikkonzern mit einem Umsatz von 1,7 Milliarden Euro schmieden würde. Firmengründer Günther Thiel sprach von einer freundlichen Übernahme. Es seien durch den Einstieg von Delton mehrere feindliche Übernahmeversuche aus dem Ausland abgewehrt worden. Ein Kaufpreis wurde nicht genannt.

Gewinnrückgang bei Stinnes

Der vor der Übernahme durch die Deutsche Bahn stehende Logistikkonzern Stinnes hat im ersten Halbjahr 2002 wegen der Konjunkturflaute und gesunkenen Preisen Einbußen bei Umsatz und Gewinn verzeichnen müssen. Wie die Stinnes AG am Dienstag in Mülheim mitteilte, nahm der Gewinn vor Zinsen und Steuern gegenüber dem Vorjahreszeitraum konzernweit um 6,4 Prozent auf 156,9 Millionen Euro ab. Belastet wurde das Ergebnis dabei unter anderem durch Rückstellungen für Aktienoptionen der Führungskräfte in Höhe von 19,1 Millionen Euro. Der Umsatz ging um 8,2 Prozent auf 5,9 Milliarden Euro zurück. Am Ergebnisziel für das laufende Geschäftsjahr hält Stinnes nach Angaben eines Sprechers fest. Als Gründe für die Rückgänge nannte Stinnes das schwache wirtschaftliche Umfeld und gesunkene Preise. Im umsatzgrößten Geschäftsbereich Verkehr (Schenker) ging der Umsatz um 3,8 Prozent auf drei Milliarden Euro zurück. Stinnes ist nach eigenen Angaben mit Schenker Marktführer im europäischen Landverkehr.

Am vergangenen Mittwoch hatte die Deutsche Bahn ihr Angebot zur Übernahme von Stinnes vorgelegt. Für jede Stinnes-Aktie zahlt sie 32,75 Euro. Eon will seinen 65,4-Prozent-Anteil an Stinnes im Zuge einer Fokussierung auf das Energiegeschäft verkaufen.

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