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Wirtschaft: Thyssen-Krupp kauft eigene Aktien zurück Anteile einer iranischen Firma

hätten dem US-Geschäft geschadet

Berlin (msh). Der Stahl und Industriekonzern Thyssen-Krupp hat eigene Aktien im Wert von 406 Millionen Euro von der iranischen IFIC Holding gekauft. Der Erwerb erfolge „zur Abwendung eines schweren, unmittelbar bevorstehenden Schadens“, teilte das Unternehmen am Montag nach einer Sitzung des Aufsichtsrates mit. Mit der Transaktion sollten Probleme im Geschäft mit den USA vermieden werden, da US-Gesetze Restriktionen gegen Unternehmen oder deren Tochtergesellschaften vorsehen, an denen iranische Firmen beteiligt sind. Der Iran steht in den Vereinigten Staaten auf der Liste der „Schurkenstaaten“, die den internationalen Terrorismus unterstützen.

Der Aktienanteil entspricht nach Unternehmensangaben 3,3 Prozent der Grundkapitals. Der Anteil der IFIC Holding sinke durch den Rückkauf auf unter fünf Prozent. Der Erwerb der Aktien habe keinen Einfluss auf das Vorsteuerergebnis von Thyssen-Krupp, hieß es weiter. Der Konzern werde die Aktien zunächst halten, sie mittelfristig aber wieder „marktschonend“ in Umlauf bringen.

Zudem beschloss der Aufsichtsrat, Beteiligungen mit einem Umsatz von sieben Milliarden Euro verkaufen, um die Rendite zu erhöhen und die Schulden zu senken. Nähere Einzelheiten, welche Tochterfirmen oder Beteiligungen davon betroffen sind, nannte der Konzern nicht. Zur Disposition steht bei Thyssen-Krupp vor allem der Maschinen- und Anlagenbau, der international als zu klein gilt. Die Segmente Materials und Serv (Technische Dienstleistungen) werden zum 1. Oktober 2003 zusammengefasst.

Auch personell wird sich bei Thyssen-Krupp einiges ändern. Der Aufsichtsrat bestellte zwei neue Vorstandsmitglieder. Die Vorstände Jürgen Hanisch (Automotive) und Eckhard Rohkamm (Technologies) werden das Führungsgremium 2004 aus Altersgründen verlassen. Ihnen folgen Wolfram Mörsdorf und Olaf Berlien. Der Vorstand wird von acht auf sieben Mitglieder verkleinert.

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