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Wirtschaft: Thyssen-Krupp: US-Automobilflaute belastet Industriekonzern

Wegen des schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes korrigiert der Industriekonzern Thyssen-Krupp seine Gewinnprognose nach unten. Am Dienstag teilte das Unternehmen in Düsseldorf mit, es werde in diesem Jahr nicht mehr gelingen, das Vorsteuerergebnis des vergangenen Geschäftsjahres, das am 30.

Wegen des schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes korrigiert der Industriekonzern Thyssen-Krupp seine Gewinnprognose nach unten. Am Dienstag teilte das Unternehmen in Düsseldorf mit, es werde in diesem Jahr nicht mehr gelingen, das Vorsteuerergebnis des vergangenen Geschäftsjahres, das am 30. September endet, zu erreichen. Bisher hatte der Konzern den Gewinn auf Vorjahreshöhe von 1,1 Milliarden Euro gesehen.

Pessimistisch bleibt auch der Ausblick auf die folgenden Monate: "Nach Durchschreiten der diesjährigen konjunkturellen Talsohle spricht wenig für eine rasche und durchgreifende Belebung", schreibt Thyssen-Krupp in seinen Zwischenbericht. Vor diesem Hintergrund sehe der Industriekonzern zumindest vor dem Frühjahr 2002 für das eigenen Geschäft keine wesentliche Erholung. Besonders das dritte Quartal 2000/2001 (1. April bis 30. Juni) hat die Ertragslage des Konzerns negativ beeinflusst. Thyssen-Krupp teilte mit, das Vorsteuerergebnis reduzierte sich um 34 auf 374 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Auch die Auftragseingänge entwickelten sich rückläufig. Mit einem Geamtvolumen von 9,4 Milliarden Euro konnte das Düsseldorfer Unternehmen sieben Prozent weniger Aufträge hereinholen als noch ein Jahr zuvor.

Besser sehen die Zahlen der ersten neun Monate aus. Der Konzernumsatz stieg um vier Prozent auf 28,4 Milliarden Euro gegenüber dem Vergleichszeitraum. Das Vorsteuerergebnis verbesserte sich um 57 auf 832 Millionen Euro. Den Löwenanteil daran konnte der Stahlbereich für sich verbuchen. Mit 587 Millionen Euro lag das Ergebnis um 56 Prozent über dem des Vorjahres. Dabei schlug vor allem der Verkauf der brasilianischen Erzgrube Ferteco im dritten Quartal zu Buche. Ohne den Veräußerungsgewinn hätte sich das Stahlergebnis um 119 Millionen Euro reduziert.

Das zweite bedeutende Standbein von Thyssen-Krupp, der Bereich Automotive, leidet unter der schwachen Automobilkonjunktur in den USA. Dadurch würde auch der Weltfahrzeugmarkt negativ beeinflusst. Die Produktionsrückgänge der "Big Three", also General Motors, Ford und Daimler-Chrysler, führten laut Thyssen-Krupp zu niedrigeren Abrufzahlen und nachlassenden Umsätzen beim Industriekonzern. Ausgleichseffekte kann Thyssen-Krupp jedoch durch den westeuropäischen Fahrzeugmarkt verbuchen, der sich auf "erfreulich stabilem Niveau" befindet. Insgesamt verzeichnete die Automobilsparte in den ersten neun Monaten Einnahmen in Höhe von 4,68 Milliarden Euro.

Trotz der schwachen Zahlen zeigte sich die Börse am gestrigen Handelstag nicht besonders beeindruckt. Die Aktie von Thyssen-Krupp verzeichnete nur leichte Verluste am Dienstag Nachmttag bei 15 Euro. Das Zwischenergebnis des Düsseldorfer Unternehmens sei für einige Marktbeobachter zwar enttäuschend gewesen, es lag aber durchaus im Rahmen der Erwartungen.

tas

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