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Tourismus: Deutschland ist der beste Verlierer

Mit rund 350 Millionen Übernachtungen in Hotels und Pensionen im vergangenen Jahr liegt Deutschland in Europa an der Spitze. Das ergab das am Mittwoch in Berlin veröffentlichte Sparkassen-Tourismusbarometer 2009. Doch die Umsätze im Gastgewerbe sinken weiter.

Berlin - Damit kommt die Branche in Deutschland besser durch die Krise als andere europäische Staaten. Der deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) geht davon aus, dass Deutschland den Spitzenplatz auch 2009 verteidigen kann.

Von Januar bis August 2009 waren die Übernachtungen zwar um 0,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen, andere Länder traf es aber weitaus härter. In Spanien gab es einen Rückgang von 7,8 Prozent, Frankreich verlor 6,9 Prozent. Der DSGV führt die relativ stabilen Übernachtungszahlen in Deutschland unter anderem auf eine starke Binnennachfrage zurück. Nur jeder 16. Gast in deutschen Hotels und Pensionen kommt aus dem Ausland.

Die seit Jahren rückläufigen Umsätze im Gastgewerbe sind auch bis August 2009 weiter gesunken. Zum ersten Mal sind aber die Beherbergungsbetriebe stärker betroffen als die Gastronomie. Bundesweit lag der Umsatzrückgang bis August 2009 bei 6,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Weniger Geschäftsreisende und internationale Gäste führten besonders in Hessen, Nordrhein-Westfalen und Bayern zu starken Umsatzeinbußen. Nur in Mecklenburg-Vorpommern erwirtschaftete das Gastgewerbe ein Plus von 0,2 Prozent im Vergleich zu 2008. DSGV-Präsident Heinrich Haasis begrüßte die von der Koalition beschlossene Ermäßigung der Mehrwertsteuer für Hotelübernachtungen als einen „ersten Ansatzpunkt für Verbesserungen“.

Obwohl auch in Berlin die Umsätze einbrachen, stiegen die Übernachtungen bis September um 5,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit hat die Hauptstadt den stärksten Zuwachs unter den europäischen Metropolen. jmi

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