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Trendwende: Frühlingslaune beim Konsum

Das Konsumklima verbessert sich zum ersten Mal seit fünf Monaten. Die Furcht den Arbeitsplatz zu verlieren, nimmt ab.

München - Im Mai steige der Index von 3,4 auf 3,8 Punkte, sagten die Forscher der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) am Dienstag in Nürnberg. Experten hatten zuvor einen weiteren Rückgang auf 3,3 Punkte erwartet. Die Trendwende geht auch darauf zurück, dass die Furcht den Arbeitsplatz zu verlieren, abnimmt, erklärt GfK-Experte Rolf Bürkl. Zuletzt hatten Wirtschaftsinstitute die Zahl der Arbeitslosen auf 3,38 Millionen geschätzt und Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle von einem „kleinen Jobwunder“ gesprochen. Die Verbraucher bewerten dementsprechend ihr eigenes Einkommen sowie die heimische Konjunktur besser.

Verfestige sich der Trend in den nächsten Monaten, könne der Konsum in Deutschland entgegen aller bisherigen Erwartungen 2010 doch wieder wachsen. Bislang gehen die GfK-Forscher von einer Stagnation aus. Im Vorjahr waren private Ausgaben mit einem Plus von rund einem halben Prozent in der Krise die Stütze der Wirtschaft. Derzeit beflügeln wieder wachsende Exporte.

Allerdings geht die Kauflaune der Verbraucher um 1,8 auf immer noch überdurchschnittliche 21,6 Punkte zurück, hat die GfK ermittelt. Hier wirken sich die steigenden Energie- und Benzinpreise aus. Die Kauflaune ist eine von drei Komponenten im GfK-Konsumklimaindex. Die beiden anderen Teile sind stark im Plus. Die Konjunkturerwartung stieg um 18 auf 22,5 Zähler. Die Einkommenserwartung tat einen Sprung von fast 22 auf über 35 Punkte, den höchsten Wert seit knapp neun Jahren.

Die Vorzeichen auf eine weiter steigende Kauflaune seien günstig, zumal die Inflationsrate gemäßigt bleiben dürfte. Noch unklar sei aber, ob die Krise Griechenlands nicht noch psychologisch auf die Verbraucher durchschlagen werde, relativierte Bürkl. Bei der jüngsten Umfrage sei das noch kein Thema gewesen. Auch Konjunkturexperten wie Simon Junker von der Commerzbank warnen. „Deutschland muss dafür bezahlen, das könnte die Konsumstimmung belasten“, sagte er und sieht noch keine endgültige Wende bei der Kauflaune. tmh

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