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Wirtschaft: Übermacht beim Internet befürchtet

Die EU-Kommission nimmt die Übernahme des US-Telekommunikationskonzerns Sprint durch seinen Konkurrenten MCI WorldCom scharf unter die Lupe. Besonders beim Internetzugang könnten die beiden US-Konzerne möglicherweise zu mächtig werden, teilte die EU-Kommission mit.

Die EU-Kommission nimmt die Übernahme des US-Telekommunikationskonzerns Sprint durch seinen Konkurrenten MCI WorldCom scharf unter die Lupe. Besonders beim Internetzugang könnten die beiden US-Konzerne möglicherweise zu mächtig werden, teilte die EU-Kommission mit. Die nun begonnene Phase II der Wettbewerbsprüfung dauert voraussichtlich bis Anfang Juli. Die beiden Telekom-Konzerne teilten dazu mit, sie rechneten mit der Zustimmung der EU und einem Abschluss ihrer Fusion noch in diesem Jahr. Sie wollten weiterhin mit der Kommission zusammenarbeiten. Die EU-Kommission prüft Fusionen dieser Größenklasse mit großem Einfluss auf die europäischen Märkte, auch wenn die beteiligten Unternehmen ihren Sitz außerhalb der EU haben.

Die Bedenken der Kommission betreffen die Telekom-Dienste für weltweite Großunternehmen. Bei ihnen dürfte der neue Verbund zusammen mit der Allianz Concert "den größten Teil des Marktes kontrollieren", schrieb die Kommission. Sie hat ebenfalls den Telefonverkehr zwischen der EU und den USA im Visier. Beim Internetzugang sorgt sich die Kommission um den Wettbewerb bei Zusammenschaltungen, mit denen Internet-Anbieter ihren Kunden alle verfügbaren Internetseiten anbieten können. Hier habe MCI WorldCom bereits eine sehr mächtige Stellung.

Die Kommissionsbedenken beim Internetzugang konnten von Sprints Angebot, sich aus dem Telekom-Bündnis Global One mit der Deutschen Telekom und France Telekom zurückzuziehen, nicht ausgeräumt werden. Der Kaufpreis für Sprint war 1999 mit 254 Milliarden Mark angegeben worden. MCI WorldCom aus Clinton im US-Staat Mississippi ist einer der weltweit stärksten Internet-Telekommunikationsfirmen und einer der führenden Datenübermittler. Die Sprint Corp. aus Kansas City ist der drittgrößte US-Anbieter von Ferngesprächen.

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