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Wirtschaft: Übernahme: Dresdner Bank kauft US-Investmentbank

Nach den gescheiterten Fusionsplänen mit der Deutschen und mit der Commerzbank kann die Dresdner Bank in diesem Jahr endlich einen Erfolg verbuchen und der neue, seit Mitte Mai amtierende Vorstandssprecher Bernd Fahrholz seinen ersten Coup landen. Sein Haus übernimmt für 1,369 Milliarden Dollar, umgerechnet rund drei Milliarden Mark, die US-Investmentbank Wasserstein Perella.

Nach den gescheiterten Fusionsplänen mit der Deutschen und mit der Commerzbank kann die Dresdner Bank in diesem Jahr endlich einen Erfolg verbuchen und der neue, seit Mitte Mai amtierende Vorstandssprecher Bernd Fahrholz seinen ersten Coup landen. Sein Haus übernimmt für 1,369 Milliarden Dollar, umgerechnet rund drei Milliarden Mark, die US-Investmentbank Wasserstein Perella. Das Unternehmen wird mit Kleinwort Benson, dem bisherigen Investment-Ableger der Dresdner Bank, zusammengeführt. Künftig tritt die zweitgrößte deutsche Bank im Investmentgeschäft als Dresdner Kleinwort Wasserstein auf. Damit geht Fahrholz nach der gescheiterten Fusion mit der Commerzbank konsequent den vom ihm angekündigten eigenständigen Weg, um die Bank wettbewerbsfähig zu halten.

"Diese Transaktion verbessert nachhaltig das globale Profil unserer Investmentbanking-Aktivitäten, auch in Europa. Dresdner Kleinwort Benson und Wasserstein Perella passen perfekt zueinander", sagte Fahrholz am Montag in Frankfurt. Wasserstein gilt im Beratungsgeschäft für Fusionen und Übernahmen (Mergers & Acquisitions, M & A) in den USA als eine der kleineren, gleichwohl aber führenden Adressen. Für 2000 erwartet das Unternehmen das bisher beste Geschäftsjahr seiner Geschichte mit Erträgen von rund 400 Millionen Dollar. Der größte Teil stammt aus dem Beratungsgeschäft. In den letzten Jahren ist Wasserstein jährlich im Schnitt um 30 Prozent gewachsen. In der jüngsten Zeit hat das Unternehmen unter anderem die Beratung von Time Warner bei der Fusion mit AOL übernommen und Philip Morris beim Kauf des Lebensmittelkonzerns Nabisco beraten. Dresdner Kleinwort Benson gilt als eine der führenden Investmentbanken Europas und ist, so hatte sich Deutsche-Bank-Chef Rolf Breuer vor der gescheiterten Fusion von Deutscher und Dresdner Bank geäußert, eine "Perle".

Mit der Zusammenführung der beiden Häuser hofft Fahrholz, noch mehr M & A- Mandate und zusätzliche Finanzierungsgeschäfte für die Kunden von Wasserstein an Land ziehen zu können. Auch im Anleihe-Geschäft in den USA will Dresdner Kleinwort Wasserstein eine wichtige Rolle spielen. "Bezogen auf die ersten acht Monate diesen Jahres würde Dresdner Kleinwort Wasserstein Platz sechs im weltweiten M & A-Geschäft einnehmen, bei einem zusammengefassten Transaktionsvolumen von rund 427 Milliarden Dollar", sagte Fahrholz.

Die Handelsbank-Sparte und die Aktiensparte von Wasserstein wird die Dresdner Bank allerdings nicht übernehmen. Sie bleiben bei den bisherigen Aktionären. Dresdner Kleinwort Wasserstein wird in der Bank als autonome Division geführt. An der Spitze stehen Fahrholz, Unternehmensgründer Bruce Wasserstein und der bei der Dresdner Bank für das Investmentgeschäft zuständige Leonhard Fischer. An diesem Mittwoch soll der Aufsichtsrat der Dresdner Bank der Übernahme endgültig zustimmen. Bei der Genehmigung durch die US-Behörden erwartet die Dresdner Bank keine Probleme. Noch im vierten Quartal soll Dresdner Kleinwort Wasserstein die Arbeit aufnehmen.

ro

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