zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Umsatzsteigerungen im ersten Halbjahr auf 14,6 Mrd. DM trotz Mehrbelastungen

Trotz Millionenbelastungen aus der Ökosteuer, einem Einbruch beim Güterverkehr und sinkenden Bundeszuschüssen steuert die Deutsche Bahn AG 1999 wieder schwarze Zahlen an. Erwartet werde ein operatives Ergebnis in der Größenordnung des Vorjahres von rund 330 Mill.

Trotz Millionenbelastungen aus der Ökosteuer, einem Einbruch beim Güterverkehr und sinkenden Bundeszuschüssen steuert die Deutsche Bahn AG 1999 wieder schwarze Zahlen an. Erwartet werde ein operatives Ergebnis in der Größenordnung des Vorjahres von rund 330 Mill. DM, erklärte Bahnsprecher Stephan Heimbach am Montag. Im ersten Halbjahr stagnierte der Konzernumsatz bei 14,6 Mrd. DM. Der Aufwärtstrend beim Personenverkehr verlangsamte sich im zweiten Quartal.

In den ersten sechs Monaten habe die Bahn dem Konkurrenten Auto aber Marktanteile abgejagt, berichtete das Unternehmen in Berlin. Knapp 33 Millionen Fahrgäste mehr als im Vorjahreszeitraum fuhren Zug, wobei die Nahverkehrstochter DB Regio mit 4,4 Prozent Plus kräftiger zulegte als der Fernverkehr (1,7 Prozent). Allein im ersten Quartal hatten die Wachstumsraten trotz des ICE-Unglücks von Eschede Anfang Juni 1998 aber noch deutlich höher gelegen. Heimbach verwies darauf, dass die wirtschaftlichen Auswirkungen des Unfalls mit dem Ausfall der ICE-1-Flotte erst im Juli voll durchgeschlagen seien.

Die größte Konzerntochter DB Regio meldete ein Umsatzplus, während die DB Reise & Touristik mit zurückgehenden Zahlungen des Bundesverteidigungsministeriums für den Transport von Soldaten sowie "strukturbedingten Umsatzrückgängen" bei der DER-Gruppe zu kämpfen hatte. Dies habe die positive Entwicklung im Fernverkehr überlagert, hieß es.

Sorgenkind des Bahnkonzerns bleibt die Güterverkehrstochter DB Cargo, die wegen des ungünstigen Konjunkturverlaufs bei den Massengütern der Montan-, Bau- und Chemieindustrie im ersten Halbjahr ein Minus von sechs Prozent beim Verkehrsaufkommen hinnehmen musste. Der Umsatz sei zwar "erheblich", aber nicht im gleichen Maße gesunken, sagte Heimbach. Zudem habe sich die Entwicklung im Jahresverlauf gebessert. Für das Gesamtjahr sei eine allmähliche Erholung zu erwarten.

Im Betriebsergebnis muss die Bahn mit einer 325 Mill. DM geringeren Altlastenerstattung rechnen als im Vorjahr. Die Zuschüsse des Bundes laufen 2003 aus. Mit 80 Mill. DM schlägt dem Konzern in diesem Jahr die Ökosteuer in die Bilanz. Für das erste Halbjahr meldete die Bahn Rekordinvestitionen von 6,4 Mrd. DM, mit denen vor allem die Nahverkehrszüge und das Schienennetz modernisiert werden sollen. Im Gesamtjahr will der Konzern sogar 17 Mrd. DM investieren. Der Personalabbau ging weiter. Ende Juni beschäftigte der Konzern 244 385 Mitarbeiter, 15 435 weniger als ein Jahr zuvor.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false