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Wirtschaft: Und niemand fragt die Kunden (Kommentar)

Auch nach der Präsentation zweier neuer Gutachten zum Ladenschluss ändert sich an den grundsätzlichen Positionen nichts. Jeder liest heraus, was seine Argumentation stützt.

Auch nach der Präsentation zweier neuer Gutachten zum Ladenschluss ändert sich an den grundsätzlichen Positionen nichts. Jeder liest heraus, was seine Argumentation stützt. Die Gewerkschaften wollen alles lassen wie es ist, der Handel möchte über mehr Teilzeitarbeit längere Öffnungszeiten organisieren. Die Verbraucher, die Kunden, werden wieder einmal nicht gefragt. Dabei ist ihr Votum eindeutig: Ihnen genügen die bisherigen Regelungen nicht. Sie wollen während der Woche länger als bislang und vor allem auch am Sonnabend in Ruhe ihre Kaufentscheidungen fällen dürfen. Dass die Unternehmen Vollzeitstellen abbauen, ist sicherlich ärgerlich und, was die Qualität der Beratung betrifft, oft auch kontraproduktiv. Aber mit der Dauer der Ladenöffnung hat das nur bedingt zu tun. Langfristig hat im Handel nur derjenige Erfolg, der sich bei Preis und Leistung nach den Kunden richtet. Wenn sich die Regierung dagegen wehrt, den Sonntag vom Tag der Ruhe zum Tag des Konsums zu machen, ist das gesamtgesellschaftlich zu begrüßen. Ansonsten sollte sie bei der Neuregelung des Ladenschlusses aber den Platz im Bremserhäuschen räumen.

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