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Wirtschaft: Unruhen im Öl-Land Nigeria

Wegen sozialer und ethnischer Unruhen im Süden Nigerias haben die Ölkonzerne Shell, ChevronTexaco und Total-Fina-Elf große Teile ihrer Ölförderung in der Region eingestellt. Etwa ein Drittel der nigerianischen Ölproduktion ist blockiert.

Wegen sozialer und ethnischer Unruhen im Süden Nigerias haben die Ölkonzerne Shell, ChevronTexaco und Total-Fina-Elf große Teile ihrer Ölförderung in der Region eingestellt. Etwa ein Drittel der nigerianischen Ölproduktion ist blockiert. Normalerweise fördert das Land etwas mehr als zwei Millionen Barrel pro Tag. Nigeria ist der weltweit sechstgrößte Ölproduzent. Mit rund 1000 Soldaten versucht Nigerias Militär, für Ruhe zu sorgen.

Laut einem Armeesprecher haben die militanten Jugendlichen von der Bevölkerungsgruppe der Ijaw, mit denen es zu Kämpfen gekommen ist, „hoch entwickelte Waffen“. Dem Sprecher zufolge sind in einer nächtlichen Einzelattacke 13 Menschen getötet worden. Die Ijaw fordern eine stärkere Beteiligung an den Öleinnahmen und eine Entschädigung für Verluste aus der Fischerei, die durch die Ölförderung gestört wird. Ijaw-Anführer Dan Ekpebide drohte: „Wir blasen die Pumpstationen in die Luft. Wir lassen die Piplines explodieren.“ Laut Armeeangaben sei bereits versucht worden, Ölförderanlagen und Schiffe zu besetzen.

Indes wird berichtet, dass die US-Regierung jegliche Militärhilfe für Nigeria eingestellt habe. Dies liege nicht an Nigerias kritischer Haltung gegenüber dem Irakkrieg der USA, betonte Pressesprecher Richard Boucher vom Außenministerium in Washington. Vielmehr verbiete das Gesetz die Zusammenarbeit mit einem Militär, das Menschenrechte schwer verletzt habe. Im Oktober 2001 habe Nigerias Armee bei einem Vergeltungsangriff auf das Dorf Zaki Biam im Bundesstaat Benue mehrere hundert Zivilisten getötet. chl

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