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Axel Schweitzer

© Thilo Rückeis

Unternehmen: Alba-Chef hat künftig das Sagen bei Interseroh

Axel Schweitzer wird Vorstandsvorsitzender beim Kölner Rohstoffverwerter. Damit bauen die Brüder Schweitzer ihren Einfluss in der Entsorgungs- und Verwertungsbranche aus.

Der Berliner Entsorgungskonzern Alba und das Kölner Rohstoff- und Recyclingunternehmen Interseroh wachsen enger zusammen. Der bisherige Aufsichtsratsvorsitzende und Alba-Eigner, Axel Schweitzer, übernimmt ab sofort die Geschäfte bei Interseroh. Alba-Miteigentümer Eric Schweitzer folgt seinem Bruder Axel an die Spitze des Interseroh-Aufsichtsrats. Zugleich scheiden mit sofortiger Wirkung der bisherige Vorsitzende des Vorstands, Johannes-Jürgen Albus, und das Vorstandsmitglied Christian Rubach aus ihren Ämtern, wie beide Unternehmen am Montagabend mitteilten.

"Alba und Interseroh werden künftig weiterhin eigenständig und selbständig unter dem gemeinsamen Dach der neuen Alba Group firmieren“, sagte Alba-Sprecher Axel Bahr auf Anfrage. Ziel sei es, die Wettbewerbssituation beider Unternehmen zu stärken. An der bisherigen Unternehmensleitung von Alba ändere sich zudem nichts. "Axel und Eric Schweitzer werden ihre Vorstandsämter bei Alba weiterhin inne haben“, erklärte Bahr. Eric Schweitzer ist außerdem noch Präsident der Berliner Industrie- und Handelskammer (IHK).

Brüder Schweitzer halten 56 Prozent an Interseroh

Mit dem Wechsel an die Interseroh-Spitze setzen die Brüder Schweitzer ihre kontinuierliche Einflussnahme bei dem börsennotierten Unternehmen fort. Bereits in den vergangenen Monaten hatten die Schweitzers ihre Anteile an Interseroh immer weiter aufgestockt – inzwischen halten sie rund 56 Prozent. Im Mai hatten sie zudem die lukrative Schrott-Sparte von Alba an Interseroh verkauft. Während Interseroh mit dem Kauf sein Metall- und Stahlgeschäft weiter ausbaute, konzentriert sich Alba zunehmend auf die klassische Müllentsorgung und das Sortieren und Verwerten von Rohstoffen.

Die neu geschaffene Alba Group hat ein jährliches Umsatzvolumen von 2,7 Milliarden Euro und beschäftigt rund 9000 Mitarbeiter an mehr als 200 Standorten in Deutschland, weiteren zehn europäischen Ländern sowie bei Beteiligungen in Asien und den USA. Die Alba AG allein beschäftigt in Berlin rund 1600 Mitarbeiter. Da der Vorstandswechsel nach Börsenschluss mitgeteilt wurde, schlug er sich am Montag nicht im Aktienkurs von Interseroh nieder. Er hat seit den Tiefständen Anfang des Jahres inzwischen um fast zwei Drittel auf 58 Euro zugelegt. 

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