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Wirtschaft: Unternehmen steigern ihre Produktion Konjunktur kommt in Fahrt

US-Arbeitsmarkt enttäuscht Börsen

Berlin (brö). Die deutschen Fabriken haben im Dezember ihre Produktion erhöht. Das Produzierende Gewerbe stellte saisonbereinigt 0,6 Prozent mehr her als im November, wie das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit am Freitag in Berlin mitteilte. Das bekräftigt die Vorhersage von Wirtschaftsexperten, dass der Aufschwung in Deutschland Fahrt aufnimmt.

Zum Produzierenden Gewerbe zählen Statistiker die Industrie, das Baugewerbe, den Bergbau und die Energie. Die deutsche Industrie fertigte im Dezember 0,7 Prozent und das Bauhauptgewerbe 3,4 Prozent mehr. Überraschend fanden Wirtschaftsfachleute, dass die Produktion trotz der vielen freien Tage im Dezember anzog. „Dies zeigt, dass der Aufschwung solide ist“, sagte Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Fondsgesellschaft Invesco.

Im vierten Quartal 2003 stieg die Produktion im Vergleich zu den Monaten Juli bis September um 2,4 Prozent. „Die Aussichten für den Jahresanfang sind gut. Alles deutet darauf hin, dass die deutsche Wirtschaft im ersten Quartal 2004 um 0,4 Prozent wachsen wird“, erklärte Krämer unter Verweis auf die guten Auftragszahlen der Industrie. Im Schlussquartal 2003 hatte das Plus bei 0,3 Prozent gelegen, insgesamt war das Bruttoinlandsprodukt 2003 um 0,1 Prozent geschrumpft. Eine weitere Beschleunigung des Wachstums solle man wegen der Euro-Stärke nicht erwarten. „Wir bleiben bei einem Plus von 1,5 Prozent“, sagte der Experte. Die für das Wachstum wichtige Entwicklung des Euro-Dollar-Kurses steht beim Gipfel der führenden Industrienationen (G7) ganz oben auf der Agenda.

Weniger neue Jobs in USA als erhofft

Wichtig für die weitere Entwicklung des deutschen Exports ist auch der US-Arbeitsmarkt. Er lief im Januar aber enttäuschend: Trotz einer kräftigen Konjunkturbelebung schufen die Unternehmen nur 112000 neue Stellen, teilte das Arbeitsministerium in Washington mit. Zwar sank die Arbeitslosenquote von 5,7 auf 5,6 Prozent, Fachleute hatten jedoch mit 150000 neuen Arbeitsplätzen gerechnet. Der Arbeitsmarkt ist für das US-Wachstum wichtig, weil durch neue Jobs die Kauflaune der Konsumenten steigt – die wiederum mit ihren Ausgaben zwei Drittel der Wirtschaftsleistung tragen.

Die Börsen reagierten mit Kursverlusten – der Dax, der zuvor 4050 Punkte erreicht hatte, sackte zeitweise auf 4010 Punkte ab. Er fing sich aber wieder und schloss bei 4044,99 Punkten, das war ein Plus von 0,75 Prozent. Der Dollar verlor nach den Arbeitsmarkt-Daten zum Euro – am späten Abend mussten 1,2694 Dollar für einen Euro bezahlt werden, 1,05 Prozent mehr als am Donnerstag.

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