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Keine Schieflage. Die Bank of America verdient operativ mehr als 2010. Foto: AFP

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Wirtschaft: US-Banken verarbeiten die Krise Bank of America im Minus

Goldman enttäuscht

Charlotte/New York - Ein in den Augen der Börse zu niedriger Quartalsgewinn der US-Investmentbank Goldman Sachs hat die Aktie am Dienstag unter Druck gesetzt. Gleichzeitig ließ ein Rekordverlust des Wettbewerbers Bank of America die Anleger kalt. Sie kauften das Papier, weil das aktuelle Geschäft gut läuft.

Windige Hypothekengeschäfte haben die Bank of America noch einmal tief in die Verlustzone gedrückt. Die US-Großbank muss im zweiten Quartal ein Rekordminus von 9,1 Milliarden Dollar unterm Strich verkraften (6,4 Milliarden Euro). Der Hauptgrund für den Absturz ist ein teurer Vergleich unter anderem mit der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) und der BayernLB. Im Vorjahreszeitraum hatte die Bank of America noch einen Gewinn von 2,8 Milliarden Dollar geschrieben. Eine Gruppe von 22 Investoren, zu denen auch die zwei Landesbanken gehören, hatte sich bei US-Hypothekenpapieren übers Ohr gehauen gefühlt. Die Investoren verhandelten so lange mit der Bank of America, bis diese der Zahlung von 8,5 Milliarden Dollar zustimmte. Auch die Deutsche Bank, die am 26. Juli ihre Zahlen präsentiert, ist wegen umstrittener Hypothekengeschäfte in den USA mehrfach verklagt worden.

Die Börse war auf den Megaverlust der Bank of America vorbereitet, weil ihn die Bank bereits vor Wochen angedeutet hatte. Die Aktie stieg. Insbesondere das gut laufende operative Geschäft – im Privatkundengeschäft und im Investmentbanking – überzeugte die Anleger.

Bankchef Brian Moynihan äußerte sich am Dienstag dennoch vorsichtig: „Die Altlasten aus unserem Hypothekengeschäft haben weiterhin die gute Leistung in unserem Tagesgeschäft überschattet“, sagte er. Ohne die Sonderbelastungen hätte die Bank of America nach eigenen Angaben mehr verdient als im Vorjahreszeitraum.

Goldman Sachs hat seinen Nettogewinn im zweiten Quartal gesteigert, die Markterwartungen aber nicht erfüllt. Die größte US-Investmentbank teilte am Dienstag mit, sie habe von April bis Juni 1,05 Milliarden Dollar verdient. Vor einem Jahr hatte die Bank 453 Millionen Dollar verdient. Nach Vorlage der Zahlen brachen die Aktien vorbörslich um 3,4 Prozent ein. Die Erträge im zweiten Quartal bezifferte Goldman Sachs auf 7,3 Milliarden Dollar. Im Anleihen-, Währungs- und Rohstoffhandel für Kunden sackte der Umsatz um 53 Prozent auf 1,6 Milliarden Dollar ab. dpa/rtr

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