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Wirtschaft: US-Konzerne hängen europäische Konkurrenz ab Unternehmen steigern Gewinne und sind optimistischer

New York/Düsseldorf (ank/som/HB). Unternehmen und Finanzwelt schöpfen wieder Hoffnung: In den USA präsentieren die großen börsennotierten Firmen fast durchweg bessere Quartalsergebnisse als zuvor erwartet.

New York/Düsseldorf (ank/som/HB). Unternehmen und Finanzwelt schöpfen wieder Hoffnung: In den USA präsentieren die großen börsennotierten Firmen fast durchweg bessere Quartalsergebnisse als zuvor erwartet. Auch die Umsätze legen wieder zu. Das deutet auf steigende Investitionen hin. Der Wermutstropfen: In Europa gibt es bislang keine Lichtblicke.

„Endlich ernten die Unternehmen nach fünf Quartalen die Früchte ihrer harten Arbeit“, sagt Chefstratege Abhijit Chakrabortti von der Investmentbank JPMorgan. „Die enttäuschende Phase, in der die Analystenschätzungen reihenweise verfehlt wurden, dürfte vorläufig überstanden sein.“ Hartes Kostenmanagement samt Entlassungen führt bei vielen Großkonzernen zu Gewinnsteigerungen im hohen zweistelligen Prozentbereich.

Besonders gut schnitten die InformationstechnikBranche und der Bankensektor ab, der laut Chakraborttis die Talsohle durchschritten hat. Die US-Finanzhäuser JPMorgan und Merrill Lynch verdienten 80 Prozent beziehungsweise 60 Prozent mehr als im Vorjahresquartal. Sie übertrafen damit die Prognosen um Längen. Die Bank of America verdiente von April bis Juni 2,74 Milliarden Dollar – soviel wie noch nie in einem Quartal.

„Wir hatten in dieser Bilanzsaison einen guten Start“, sagt Research-Chef Chuck Hill vom Finanzdienstleister Thomson Financial. Nach seiner Statistik erzielten zwei Drittel aller Unternehmen, die bis Ende vergangener Woche ihre Bilanz vorgelegt hatten, ein besseres Ergebnis als vorausgesagt. Nur ein Zehntel blieb hinter den Erwartungen zurück. Zu den wenigen Enttäuschungen zählen der Energie- und Telekomsektor.

In ihren Prognosen werden die meisten US-Firmen wieder präziser und blicken optimistischer nach vorn. „Die Unternehmensseite ist inzwischen wieder genügend geheilt, um an neue Investitionen zu denken und die Vorräte wieder aufzufüllen“, sagt Charkrabortti. Analysten erwarten daher, dass der Anschub für eine Erholung der US-Wirtschaft zunächst von den Firmen kommen wird und nicht, wie bislang vermutet, von der Konsumentenseite.

Autokonzerne legen Zahlen vor

Nach enttäuschenden Zahlen von SAP, Nokia und Philips in der vergangenen Woche richtet sich in Deutschland nun das Augenmerk vor allem auf die Autobranche und die Technologiewerte. Am Donnerstag und Freitag veröffentlichen Daimler-Chrysler und Volkswagen Quartalszahlen. Ebenfalls am Donnerstag berichtet Siemens. Zuvor legt am Dienstag der Chiphersteller Infineon die Zahlen für das dritte Quartal vor. In Europa schüren die bisherigen Quartalsergebnisse Sorgen, dass die bereits nach unten gestutzten Gewinnerwartungen für 2003 weiter korrigiert werden müssen. „Wir erwarten, dass die Unternehmen im Dax 26 Prozent weniger verdienen werden, als es die Konsensschätzungen bislang aussagen“, sagtHSBC- Stratege Volker Borghoff skeptisch.

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