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Wirtschaft: US-Ökonomenstreiten über Steuerschecks

Berlin - Als klar war, dass die US-Wirtschaft in eine Krise rutschen würde, ließ sich Washington nicht lumpen: Steuerschecks über 92 Milliarden Dollar ließ die Regierung den Bürgern ausstellen, um die Konjunktur anzukurbeln. Nun läuft das Programm aus – und Wissenschaftler streiten, ob das Geld gut angelegt war.

Berlin - Als klar war, dass die US-Wirtschaft in eine Krise rutschen würde, ließ sich Washington nicht lumpen: Steuerschecks über 92 Milliarden Dollar ließ die Regierung den Bürgern ausstellen, um die Konjunktur anzukurbeln. Nun läuft das Programm aus – und Wissenschaftler streiten, ob das Geld gut angelegt war. Zumindest das Finanzministerium ist sich sicher. „Die Schecks gehen noch immer in kleinerer Anzahl raus, wir glauben deshalb, dass die Effekte noch bis Ende des Jahres zu spüren sein werden“, sagte ein Sprecher des Hauses.

Zwischen 300 und 1200 Dollar zahlte die Regierung ihren Bürgern. Wissenschaftler der Universität von Chicago und der Northwestern University haben berechnet, dass die wöchentlichen Ausgaben für Konsumgüter in den betroffenen Haushalten so im Schnitt um 3,5 Prozent angestiegen sind. Die Ökonomen gehen davon aus, dass sich diese Entwicklung im dritten Quartal fortsetzen wird. Dagegen kommen Experten der Universität von New Hampshire zu dem Schluss, dass die meisten Schecks auf dem Sparkonto gelandet sind.

Ob das Wachstum beeinflusst wurde, lässt sich nicht direkt beantworten: Allerdings stieg das Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal um 1,9 Prozent, im Vierteljahr zuvor waren es 0,9 Prozent.

Experten, die Schecks befürworten, räumen zwar ein, dass diese keine Wunder bewirken. „Natürlich haben wir das Problem, dass man für die kurzfristigen Gewinne später irgendwann zahlen muss“, sagt Alec Phillips von Goldman Sachs. Das heiße aber nicht, dass sie nichts bewirkten. Wal-Mart, der weltgrößte Einzelhändler, musste jedenfalls kürzlich seine Gewinnprognosen senken. Begründung: Die Schecks bleiben aus. Alisha Wyman

Alisha Wyman

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