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Die Prozesse im Fall Kirch ziehen sich hin.

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Vergleich im Kirch-Prozess?: Deutsche Bank will Erben Abfindung zahlen

Jahrzehntelang haben sich die Deutsche Bank und die Erben des Medienunternehmers Leo Kirch vor Gericht gestritten. Jetzt will das Geldhaus eine Millionen-Abfindung zahlen.

Von Carla Neuhaus

Ein jahrelanger Streit scheint zu Ende zu gehen: Nach Informationen aus Finanzkreisen stehen die Deutsche Bank und die Erben des Medienunternehmers Kirch kurz davor, einen millionenschweren Vergleich zu schließen. Das Angebot soll von Seiten des Geldinstituts gekommen sein, berichtet die Nachrichtenagentur dpa. Erben und Bank haben sich jahrzehntelang vor Gericht gestritten. Einen für diesen Donnerstag angesetzten Sitzungstermin hat das Oberlandesgericht München jetzt kurzfristig abgesagt. Grund dafür seien nach Dienstschluss eingegangene Schriftsätze, hieß es in einer Mitteilung des Gerichts. Der 2011 gestorbene Medienunternehmer Leo Kirch hatte die Bank und ihren damaligen Chef Rolf Breuer zeitlebens für den Zusammenbruch seines Medienkonzerns verantwortlich gemacht. Breuer hatte Anfang Februar 2002 in einem Fernsehinterview Kirchs Kreditwürdigkeit angezweifelt. Kurz darauf hatte Kirch Insolvenz anmelden müssen.

Die Prozesse in diesem Fall ziehen sich hin. Gefordert hatten die Erben einen Schadenersatz von zwei Milliarden Euro. Bei dem Vergleich, den Bank und Erben jetzt schließen könnten, soll es nach Informationen der „Süddeutschen Zeitung“ um 800 Millionen Euro plus Zinsen gehen. Weder die Deutsche Bank noch die Erben wollten den Bericht am Mittwoch kommentieren. Sollten er stimmen, ist der Fall aber für die Bank noch nicht vom Tisch: Die Staatsanwaltschaft München ermittelt derzeit unter anderem gegen die früheren Bankchefs Breuer und Josef Ackermann sowie Co-Chef Jürgen Fitschen, weil sie vor Gericht falsche Angaben gemacht haben sollen. mit dpa, rtr

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