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Wirtschaft: Verisign-Chef sorgt für Stimmung bei Jamba

Betriebsversammlung bei dem Klingeltonanbieter soll Berliner Mitarbeiter motivieren

Berlin - Das US-Unternehmen Verisign, das 2004 den Klingeltonanbieter Jamba für 273 Millionen Euro übernommen hat, will seinen Expansionskurs fortsetzen. „Nachdem wir im vergangenen Jahr zehn Firmen gekauft haben, sollen es dieses Jahr noch mal so viele sein“, sagte Verisign-Chef Stratton Sclavos am Mittwoch auf einer Betriebsversammlung von Jamba in Berlin. Ziel in diesem Jahr sei es, die Verisign-Unternehmen in den verschiedenen Ländern zu vernetzen, sagte Sclavos vor mehreren hundert Mitarbeitern. Nachdem sich das Internet-Sicherheitsunternehmen in den vergangenen Jahren internationalisiert habe, wolle man nun die Synergien nutzen. Vor allem China biete mit 70 Millionen Internetnutzern einen steigenden Absatzmarkt. Auch Jamba ist auf dem chinesischen Markt aktiv, sagte Jamba-Chef Markus Berger-de León dem Tagesspiegel.

Eine halbe Stunde lang bemühte sich Sclavos, die Jamba-Mitarbeiter in eine euphorische Stimmung zu versetzen. Mit einer Präsentation machte er der Belegschaft klar, dass die stete Erfolgsgeschichte von Verisign noch lange nicht beendet sei. „Als Vier-Mann-Betrieb haben wir 1995 begonnen, bald beschäftigen wir rund 5000 Leute weltweit“, sagte der Vorstandschef. Das Unternehmen setzte im vergangenen Jahr 1,6 Milliarden Dollar um. „Jamba ist der zweitgrößte Standort mit derzeit 540 Mitarbeitern“, sagte Berger-de León .

Doch auch ernste Töne klangen an. „In guten Zeiten ist es leicht, zur Firma zu halten. Schwieriger ist es in schlechten Zeiten“, sagte Sclavos. Immer wieder gibt es Gerüchte, dass das Geschäft mit den Klingeltönen nicht mehr so gut läuft – auch weil Jamba weniger Möglichkeiten für die Werbung hat. So sendet etwa der Musiksender MTV seit Oktober 2005 zwischen 16 und 24 Uhr keine Werbung für Klingeltöne mehr. Verbraucherschützer werfen Jamba vor, die Klingelton-Spots würden Kinder in die Schuldenfalle locken. „Das Geschäft läuft nach wie vor sehr gut“, sagte Berger-de León dem Tagesspiegel. Zahlen zum Absatz von Klingeltönen in Deutschland wollte er jedoch nicht nennen. Er bestätigte aber, dass Jamba derzeit weniger wirbt. Seine Begründung: Die Preise seien gestiegen. „Vor der WM ist die Nachfrage nach Werbeplätzen sehr hoch.“

„Angst um unsere Arbeitsplätze haben wir nicht“, sagte ein Mitarbeiter vom Kundenservice dem Tagesspiegel. „Wir haben immer viel zu tun, aber die Stimmung unter den Kollegen ist gut.“ Der Auftritt des Konzernchefs sei sehr amerikanisch gewesen, sagte ein anderer, „aber auch sehr motivierend“. aek/vis

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