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Wirtschaft: Verlockungen der Technik

Von Corinna Visser Gute Nachrichten aus der Wirtschaft sind derzeit eine Seltenheit. Gute Nachrichten aus der Telekommunikationsbranche sind noch rarer.

Von Corinna Visser

Gute Nachrichten aus der Wirtschaft sind derzeit eine Seltenheit. Gute Nachrichten aus der Telekommunikationsbranche sind noch rarer. Jetzt melden ausgerechnet die HandyHersteller, dass sie gerade eines der besten Quartale in ihrer kurzen Geschichte abgeschlossen haben: Von Juli bis September wurden weltweit mehr als 100 Millionen Geräte verkauft. Ist das jetzt die Wende? Stehen wir vor einem neuen Aufschwung?

Zu viel Euphorie ist nicht angebracht. Wer sich umschaut, der sieht: Fast jeder hat bereits ein Handy – jedenfalls in Westeuropa ist das so. Echtes Wachstum, neue Kunden finden die Hersteller heute aber vor allem in Asien und in Amerika. In Europa muss es den Herstellern gelingen, mit neuen Funktionen und Diensten, Kunden, die schon ein Handy haben, zum Kauf neuer – hochwertiger – Geräte zu bewegen. Und die Kunden sind dazu durchaus bereit, wie das vergangene Quartal zeigt. Allerdings müssen die Hersteller nun darauf achten, ihre Kunden nicht zu enttäuschen. Mit vollmundigen Ankündigungen, die nicht eingehalten wurden, hat die Branche die Kunden schon zu oft verärgert.

Das gilt auch für die neue Mobilfunktechnik UMTS. Im Jahr 2000 hat die Branche viele Milliarden allein in UMTS-Lizenzen investiert. Inzwischen wissen wir, dass UMTS keine Revolution werden wird, das es immer noch technische Probleme gibt und dass UMTS später kommen wird, als damals versprochen. Trotzdem: Das Interesse, das die Kunden an neuen Anwendungen und technischen Spielereien zeigen, kann der Branche Hoffnung geben. Aber die Hersteller in Europa werden mit UMTS nur Erfolg haben, wenn sie endlich halten, was sie versprechen.

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