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Wirtschaft: Vermögens- und Ökosteuer? Diebstahl!

BERLIN .Skeptische Blicke aus dem Publikum, ablehnendes Kopfschütteln, Zwischenrufe wie: "Das ist Diebstahl!

BERLIN .Skeptische Blicke aus dem Publikum, ablehnendes Kopfschütteln, Zwischenrufe wie: "Das ist Diebstahl!" und: "Sie haben ja keine Ahnung!" - wenn Vollrad Kuhn vor Unternehmern das Wirtschafts-Konzept seiner Partei erläutert, kann er wohl selten mit Vorschuß-Sympathien rechnen.So dürften den wirtschaftspolitischen Sprecher der Berliner Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen die kritischen Reaktionen auf seine Ausführungen kaum überrascht haben: Kuhn war am Donnerstag abend Gast einer Diskussionsveranstaltung des Bundesverbandes Junger Unternehmer der Arbeitsgemeinschaft Selbständiger Unternehmer in Berlin-Mitte.

Auf dem Podium saßen zudem Staatssekretär Wolfgang Branoner (CDU), Hermann Borghorst, wirtschaftspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion sowie Carola von Braun, frühere FDP-Landesvorsitzende und jetzige Bundestagskandidatin.Dem Moderator des Abends, ZDF-Journalist Alexander von Sobeck, gelang es, die Diskussion weitgehend auf die wirtschaftspolitischen Kernaussagen der Parteien zu beschränken.Branoner und von Braun führten die Forderungen ihrer Parteien nach weiteren Steuerentlastungen für Unternehmer aus, nach einer Absenkung der Staatsquote und einem Umbau der sozialen Sicherungssysteme.Borghorst forderte steuerliche Entlastungen für die Arbeitnehmer, um so die Binnennachfrage anzukurbeln.Und Kuhn zog sich mit der Vorstellung der ökologisch-sozialen Steuerreform, der Wiedereinführung einer Vermögenssteuer und der Forderung nach niedrigeren Spitzenrenten den Unmut des 40köpfigen Publikums zu.Am Ende des Abends jedoch eine Überraschung: Als der Bündnisgrüne für Deregulierung plädierte, sich gegen Subventionen für unrentable Betriebe und die IHK-Zwangsmitgliedschaft aussprach - da erntete er zumindest einen zaghaften Applaus.

LARS VON TÖRNE

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