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Wirtschaft: Vermögensberatung: DVAG hofft auf Rentenreform

Die Deutsche Vermögensberatung AG (DVAG) sieht keinen Anlass wegen der Übernahme der Dresdner Bank durch die Allianz, das Netz ihrer Partner zu ändern. Die DVAG ist hierzulande die mit Abstand größte Vertriebsgesellschaft für Versicherungs- und Fondsprodukte.

Die Deutsche Vermögensberatung AG (DVAG) sieht keinen Anlass wegen der Übernahme der Dresdner Bank durch die Allianz, das Netz ihrer Partner zu ändern. Die DVAG ist hierzulande die mit Abstand größte Vertriebsgesellschaft für Versicherungs- und Fondsprodukte. "Wir wollen weiter mit dem Dresdner Investment-Trust, der Fondstochter der Dresdner Bank zusammenarbeiten", sagt DVAG-Allein-Vorstand Reinfried Pohl. Die DVAG ist seit Jahren enger Partner der Aachener und Münchner Versicherungsgruppe (AMB). Pohl sieht die eigene Position durch das Entstehen des neuen Allfinanz-Konzerns in München nicht gefährdet. Schließlich betrachtet er sich selbst als "unbestrittenen Erfinder der Allfinanz-Idee". Vom Kuchen der staatlich verordneten privaten Altersvorsorge will sich die DVAG in den kommenden Jahren das größte Stück sichern und die Allianz deutlich hinter sich lassen.

Die geplante Rentenreform hält Pohl für viel zu kompliziert. Obendrein bringe sie zu viel bürokratischen Ballast mit sich. Aber gerade dieser Makel könnte seinen Vermögensberatern reichlich Arbeit bescheren. "Bei 34 Millionen Anspruchsberechtigten gibt es einen noch nie da gewesenen Beratungsbedarf." Pohl ist überzeugt, dass das Versicherungs- und Investmentfonds-Geschäft ohne intensive Beratung nicht laufen werde. Banken und Direktversicherer würden deshalb Probleme bekommen. Das Internet werde sogar ohne Bedeutung sein. "Die Zukunft liegt in der persönlichen Beratung." Deshalb will Pohl das Netz der DVAG-Berater noch enger knüpfen. In den vergangenen zwölf Monaten kletterte ihre Zahl um knapp 4300 auf mehr als 26 000. Bis Jahresende sollen es 30 000 sein. Ein Börsengang ist nicht geplant. "Wir wollen unsere Eigenständigkeit bewahren und können auch in Zukunft aus eigener Kraft wachsen."

Die Strategie der DVAG hat sich auch 2000 voll ausgezahlt. Ihren Partnern, neben AMB, Dresdner Bank unter anderem auch die Deutsche Bank, Commerzbank und Hypo-Vereinsbank, bescherte sie neue Spargelder und Versicherungen im Volumen von 17,2 Milliarden Mark (plus 40 Prozent). Im ersten Quartal 2001 waren es plus 60 Prozent. Der Umsatz der DVAG stieg in 2000 um 9,5 Prozent auf 1,5 Milliarden Mark. Das sei mehr als bei allen börsennotierten deutschen Finanzvertrieben zusammen, sagte Pohl. Der Jahresüberschuss kletterte auf 85,2 Millionen Mark (plus 25 Prozent).

ro

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