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Wirtschaft: "Viel versprechende Verhandlungen" sollen zu weiter rasantem Wachstum führen

Der Medienkonzern EM-TV hofft, nach der am Montag begonnenen Kapitalerhöhung und der Ausgabe einer Wandelanleihe 600 bis 700 Millionen Mark für strategische Beteiligungen zur Verfügung zu haben. Wie das am Neuen Markt notierte Unternehmen am Montag in München mitteilte, sei das nächste Ziel der Einstieg in den US-Markt.

Der Medienkonzern EM-TV hofft, nach der am Montag begonnenen Kapitalerhöhung und der Ausgabe einer Wandelanleihe 600 bis 700 Millionen Mark für strategische Beteiligungen zur Verfügung zu haben. Wie das am Neuen Markt notierte Unternehmen am Montag in München mitteilte, sei das nächste Ziel der Einstieg in den US-Markt. Schon in den nächsten Monaten sei mit einem Abschluss zu rechnen, sagte der Vorstandsvorsitzende der EM-TV & Merchandising AG Thomas Haffa. "Wir sind in viel versprechenden Verhandlungen." Bis zum Jahresende werde EM-TV sein rasantes Wachstumstempo beibehalten, so Haffa.

In den vergangenen Monaten habe sich das Wachstum vor allem durch die Vermarktung der Marke Junior noch beschleunigt, sagte Haffa. EM-TV hat mit der Kirch-Gruppe ein paritätisches Joint Venture gegründet, das Junior zu einer international präsenten Marke für Kinder-Fernsehen und Merchandising aufbauen soll. "Bis zum Jahresende ist keine Abschwächung der Dynamik zu erwarten", sagte Haffa. Bei der Kapitalerhöhung unter Führung von Merrill Lynch und der WestLB sollen Privatanleger, die sich früh um die neuen Aktien bewerben, einen Preisvorteil von 50 Cent (rund 98 Pfennig) je Aktie bekommen. Der Konzern erhofft sich von Kapitalerhöhung und Wandelanleihe einen Gesamterlös von rund zwei Milliarden Mark. Ein Teil des zufließenden Kapitals soll zur Refinanzierung der jüngsten Beteiligungen an der Constantin Film sowie der Tele-München-Gruppe verwendet werden. Mitte September war EM-TV für 800 Millionen Mark mit 45 Prozent bei der Tele-München-Gruppe eingestiegen, die als die Nummer zwei unter den großen deutschen TV- und Filmrechteinhabern hinter der Münchner Kirch-Gruppe gilt. Thomas Haffa trat erneut Spekulationen entgegen, das Engagement sei zu teuer bezahlt worden. "Der Erwerb war günstig", sagte der EM-TV-Chef.

In den ersten sechs Monaten 1999 steigerte EM-TV den Umsatz in einem Rumpfgeschäftsjahr um 774 Prozent von 23,4 auf 205 Millionen Mark. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit sprang um 1357 Prozent von zehn auf 147 Millionen Mark. "Mit Sieben-Meilen-Stiefeln haben wir wichtige Etappen bei unseren strategischen Zielen erreicht", sagte Haffa. Anfang November will EM-TV bis zu 10,8 Millionen neue Aktien ausgeben. Die Zeichnungsfrist begann am Montag und endet voraussichtlich am 8. November. Der Rabatt gelte bei einer Zeichnung von maximal 3000 neuen Aktien, hieß es. Den Preisabschlag für die neuen Aktien gewährt das Unternehmen privaten deutschen Anlegern, die bis zum 29. Oktober einen Zeichnungsauftrag abgeben.

Bisher sei das Interesse bei Privatanlegern und institutionellen Anlegern groß, sagte Haffa. In einem Tagesspiegel-Interview hatte der EM-TV-Chef am Montag eingeräumt, dass das Marktumfeld für den "zweiten Börsengang" allerdings nicht einfach sei. Der Ausgabepreis für die neuen Aktien soll nicht mehr als fünf Prozent unter dem aktuellen Kurs liegen und wird voraussichtlich am 10. November bekannt gegeben.

Finanzvorstand Florian Haffa sagte, er gehe davon aus, dass die Gewinnmargen im nächsten Jahr weiter steigen werden. Der Umsatz werde auch durch die neuen Beteiligungen deutlich zulegen. So konsolidiert der Konzern seit dem 1. Oktober Erlöse der Tele-München-Gruppe und Constantin. Wie EM-TV weiter mitteilte, wurde Florian Haffa zum stellvertretenden Vorsitzenden ernannt. Neu in den Vorstand berufen wurde Ulrich Goebel, zuständig für die Bereiche Recht, Rechnungswesen und Controlling.

mot

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