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Wirtschaft: Volles Programm

Von Alfons Frese „Wir sind durch“, sagt Hilmar Kopper. Der Aufsichtsratschef von DaimlerChrysler meint das Unternehmen, natürlich.

Von Alfons Frese

„Wir sind durch“, sagt Hilmar Kopper. Der Aufsichtsratschef von DaimlerChrysler meint das Unternehmen, natürlich. Aber vor allem auch sich selbst und den von ihm unterstützten Strategen der Welt AG, den Vorstandschef Jürgen Schrempp. Der hat alle Höhen und Tiefen eines Managerstars hinter sich. 1998 als Meisterkuppler für die „Hochzeit im Himmel“ gefeiert, konnte er sich nach der Fusion von Daimler-Benz und Chrysler über einen Aktienkurs von 95 Euro freuen. Ein gutes Jahr später entlarvte sich Chrysler als verstaubte Firma mit unattraktiven Autos und enormen Überkapazitäten. Die Aktie stürzte ab.

Bis zum Frühjahr 2005, wenn er wahrscheinlich abtritt, hat Schrempp Zeit, sein Versprechen einzulösen und Daimler-Chrysler zum profitabelsten Autounternehmen der Welt zu machen. Die Chancen sind gut, Chrysler und Mitsubishi bringen wieder Gewinn; mit jedem neuem Auto, das der Konzern auf den Markt bringt, erhöhen sich die Vorteile der Kooperation zwischen den Marken; in Asien, wo es das größte Wachstum gibt, ist Daimler-Chrysler trotz weißer Flecken in China sehr gut aufgestellt; mit dem viersitzigen Smart sind alle Marktsegmente vom Kleinwagen bis zur Luxuskarosse Maybach im Programm.

Der Verkauf der Beteiligung am Flugzeughersteller EADS ist nur eine Frage des Preises, dann wird Schrempp aus dem Mischkonzern einen reinen Automobilanbieter gemacht haben. Und dann steigt auch vielleicht wieder der Aktienkurs. Sonst bliebe ein Makel in der Karriere Schrempps, der sich doch einst in Deutschland als der Protagonist des Shareholder Value profilierte.

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