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Wirtschaft: Vorstand zieht trotzdem eine optimismistische Bilanz

Nach der Fusion der Immobilien-Unternehmen Jones Lang Wootton und La Salle Partners (JLL) zog der Vorstandsvorsitzende in einem Presse-Gespräch Bilanz der bisherigen Entwicklung. Vor dem Hintergrund eines drastisch eingebrochenen Börsenkurses verwies er auf eine Reihe neuer Auftraggeber, darunter die Bank of America sowie die australische Regierung.

Nach der Fusion der Immobilien-Unternehmen Jones Lang Wootton und La Salle Partners (JLL) zog der Vorstandsvorsitzende in einem Presse-Gespräch Bilanz der bisherigen Entwicklung. Vor dem Hintergrund eines drastisch eingebrochenen Börsenkurses verwies er auf eine Reihe neuer Auftraggeber, darunter die Bank of America sowie die australische Regierung. Mit der Fusion der zwei Häuser reagierten die Partner auf den wachsenden Beratungsbedarf von Anlegern auf den zunehmend liberalisierten, internationalen Kapitalmärkten. Neben Beratung und Vermittlung von Immobilien ist das Investment-Geschäft wichtiges Standbein von JLL. Zu den Kapitalsammelstellen, die JLL aufbaut und managt, zähle der Euro-Fonds mit einem Vermögen von 800 Mill. Euros.

"Die Entwicklung des Kurses war besorgniserregend, aber es hat die Fusion nicht destabilisert", sagt Stuart Scott. Schwierig sei diese Entwicklung gewesen, weil die Mitarbeiter rund 60 Prozent der Unternehmensanteile halten. Die Aktien von JLL seien seit der im März vollzogenen Fusion von 30 auf 15 US-Dollar gefallen und hätten sich seither nicht mehr erholt. Scott erwartet nur mittelfristig eine Verbesserung des Unternehmenswertes und wirbt mit einem "substanziellen Wachstum" im kommenden Jahr. Beziffern mochte der Manager seine Erwartung aber nicht.

Dieser "Mangel an Vertrauen der Wall-Street" habe die Kunden des Unternehmens nicht interessiert, versichert der Vorstandsvorsitzende. Im vergangenen Jahr habe das Unternehmen mit einem Transaktionsvolumen von 13,6 Mrd. US-Dollar ein Rekordergebnis verzeichnet. Zu den wichtigen Geschäftserfolgen des laufenden Jahres zählt der Manager das Joint-Venture mit Scandia. Der schwedische Versicherungskonzern habe dem gemeinsamen Unternehmen die Verwaltung von 250 Immobilien im Gegenwert von 2,4 Mrd. US-Dollars übertragen. Neue Wege weise zudem die Verwaltung und Entwicklung der Immobilien im Eigentum der australischen Regierung.

Im Investment-Bereich betreue JLL 155 Fonds und zeichne für ein Kapital von 21 Mrd. US-Dollar verantwortlich. Die Hälfte davon investierten die Unternehmen außerhalb der Vereinigten Staaten. Das größte Wachstum erwartet Daniel Cummings, für diesen Geschäftsbereich zuständig, in Europa. Im Blickpunkt stünden London, Paris und Amsterdam. Der neue von JLL aufgelegte Fonds "Euro5" verdeutliche dies. Der Fonds soll 1999 geschlossen werden und das Kapital von 800 Mill. Euros in zwanzig bis dreißig Immobilien investieren. Die Zielrendite bezifferte Cummings mit 14 bis 18 Prozent, "zu wenig für amerikanische Investoren" - daher beteiligten sich vor allem europäische Anleger. Zu den vom Fonds erworbenen Immobilien zähle in Berlin das Bürohaus Bismarckstraße 101.

Nicht in Berlin, sondern in Frankfurt (Main) will die Investment-Abteilung ihr erstes deutsches Büro öffnen. Wie die internationalen Anleger ihr Kapital auf Berlin und andere konkrete Standorte in Europa verteilen, dazu formulierten die Berater nur vage: "Gute Infrastruktur und ein Großflughafen" seien von Nutzen.

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