zum Hauptinhalt

Wirtschaft: VW: Autokonzern und IG Metall wollen Einigung über 5000 neue Jobs

VW und IG Metall haben Bundeskanzler Gerhard Schröder zugesagt, beim umstrittenen Projekt "5000 mal 5000" einen Kompromiss zu finden. "Alle sind sich darüber einig", sagte Niedersachsens Ministerpräsident Sigmar Gabriel (SPD) am Freitag in Wolfsburg.

VW und IG Metall haben Bundeskanzler Gerhard Schröder zugesagt, beim umstrittenen Projekt "5000 mal 5000" einen Kompromiss zu finden. "Alle sind sich darüber einig", sagte Niedersachsens Ministerpräsident Sigmar Gabriel (SPD) am Freitag in Wolfsburg. "Es ist aber noch zu früh, von einem Durchbruch zu sprechen", erklärte IG-Metall-Bezirksleiter Hartmut Meine. Es seien Verhandlungen über die strittigen Fragen Arbeitszeit und Bezahlung nötig. Spitzen von IG Metall und VW hatten am Donnerstagabend mit Schröder und Gabriel am Rande eines Geburtstagsempfangs von VW-Personalvorstand Peter Hartz gesprochen.

Meine sagte dazu: "Wir haben dem Bundeskanzler versichert, dass beide Seiten sich einig sind und das wir uns einigen wollen. Und wir wollen versuchen, im August den Weg zu bereiten, um wieder in Verhandlungen zu kommen." Der Kanzler hatte bei dem Empfang betont, das Modell sei ein Beweis für die Innovationsfähigkeit in Deutschland. Gabriel zeigte sich "außerordentlich optimistisch", dass die Gespräche bald zu einem guten Ergebnis kommen. Der Vorsitzende des VW-Konzernbetriebsrats, Klaus Volkert, erwartet ebenfalls eine Einigung im Streit um das Arbeitsmodell. "Ich gehe davon aus, dass es klappt", sagte Volkert gegenüber dem Tagesspiegel. "Bis Ende September erwarte ich ein Verhandlungsergebnis, und dann kann schon mit den Einstellungen begonnen werden", sagte Volkert. Anders als bei dem neuen BMW-Werk in Leipzig, wo eine flexible Arbeitszeit zwischen Vorstand und Gesamtbetriebsrat festgeschrieben worden sei, "ist bei uns die Gewerkschaft dabei". Das erschwere einen Kompromiss. "Alles in allem hätte ich mir weniger Begleitmusik bei den VW-Verhandlungen gewünscht", sagte Volkert im Rückblick auf die vor einigen Wochen gescheiterten Verhandlungen. Zu den Befürchtungen der IG Metall, dass bei dem Wolfsburger Modell die Wochenarbeitszeit deutlich erhöht und der Flächentarifvertrag unterlaufen wird, sagte Volkert: "Selbstverständlich unterschreibe ich keine 48-Stunden-Woche. Bei den letzten Verhandlungen waren wir übrigens schon bei 42,5 Stunden. Und bislang haben wir in Wolfsburg noch nie einen Tarifvertrag unterschrieben, für den sich andere schämen mussten." (Ausführliches Interview mit Volkert in der Sonntagsausgabe.)

Mit dem Tarifmodell 5000 mal 5000 sollen an den Standorten Wolfsburg und Hannover bis zu 5000 neue Arbeitsplätze für die Produktion neuer Automodelle entstehen. Dazu sollen vor allem Arbeitslose für ein Brutto-Monatsentgelt von 5000 Mark eingestellt werden. Die Verhandlungen zwischen VW und der Gewerkschaft waren Ende Juni vor allem an der Frage der Arbeitszeit geplatzt. Die IG Metall gab der Forderung von VW nach einer Wochenarbeitszeit von 42,5 Stunden nicht nach. Sie strebte eine durchschnittliche wöchentliche Arbeitszeit zwischen den 28,8 Stunden bei VW und der 35 Stunden-Woche in der Metallindustrie an. Die IG Metall akzeptierte auch die zuletzt von VW vorgelegte Variante von wöchentlich 35 Stunden wertschöpfender Arbeit und 7,5 Stunden Qualifikation nicht.

alf

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false