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Wirtschaft: VW und BMW erobern China

Deutsche Autobauer mit zweistelligem Wachstum.

Berlin - Volkswagen und BMW haben im vergangenen Jahr deutlich mehr Autos auf dem chinesischen Markt verkauft. VW steigerte den Absatz um knapp 18 Prozent, BMW sogar um satte 37 Prozent. Der chinesische Markt ist neben den USA der weltweit größte Absatzmarkt für die Autoindustrie.

BMW teilte am Freitag mit, 2011 in China 232 586 Autos der Marke BMW und Mini verkauft zu haben, ein Plus von 37,6 Prozent. In Deutschland waren es 2011 insgesamt 297 483 Fahrzeuge gewesen. In der Region China inklusive Hongkong, Taiwan und Macau seien 250 658 Autos verkauft worden, 37,2 Prozent mehr als im Vorjahr. VW setzte auf dem Festland und in Hongkong 2,26 Millionen Autos ab, 17,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Zum Vergleich: Auf dem deutschen Markt verkaufte der VW-Konzern 2011 etwa nur halb so viele Autos: 1,15 Millionen Fahrzeuge. Auf die Marke Volkswagen seien in China 1,72 Millionen Fahrzeuge entfallen, teilte VW mit, ein Zuwachs von 13,8 Prozent. Die Konzerntochter Audi verkaufte 37 Prozent mehr – insgesamt 313 000 Fahrzeuge. VW investiert mit seinen Partnern SAIC Motor Corp und FAW Group bis 2016 rund 14 Milliarden Euro in China.

„Der Volkswagen-Konzern profitiert enorm von seinem frühen Engagement auf dem chinesischen Markt“, sagte NordLB-Analyst Frank Schwope. Das auf den Konzern entfallende operative Ergebnis aus China könnte nach seiner Schätzung im Gesamtjahr bei rund 2,5 Milliarden Euro liegen. Das Wachstum verlangsame sich zwar, der chinesische Automarkt werde 2012 aber immer noch um rund fünf Prozent zulegen. Das selbst gesteckte Ziel, 2018 Weltmarktführer zu werden, dürfte VW schneller erreichen. Schwope: „Selbst wenn das Jahr 2012 ein Jahr der Stagnation der weltweiten Automärkte werden sollte, dürfte der Volkswagen-Konzern aufgrund seiner breiten Aufstellung spätestens im Jahr 2016 die Grenze von 10 Millionen verkauften Autos erreichen.“ Wahrscheinlich werde dieses Ziel sogar schon 2014 oder 2015 erreicht – ohne Berücksichtigung von Porsche und Suzuki. VW müsse nun ambitioniertere Verkaufsziele für die kommenden Jahre ausgeben und seinen Plan für 2018 überarbeiten.

„Auch wenn wir schwierigere Bedingungen für die Autoindustrie erwarten, wollen wir unsere führende Marktposition behaupten“, teilte VW-China- Chef Karl Thomas Neumann am Freitag mit. Nach dem Erfolg seiner Strategie im Süden Chinas, wo VW seinen Wettbewerbern Marktanteile abnehmen konnte, will sich das Unternehmen jetzt stärker auf die westlichen Regionen konzentrieren. Besonders für die Expansion im ländlichen Raum gebe es noch „großes Potenzial“, sagte VW-Landeschef Neumann. Um die westlichen Provinzen besser abzudecken, hat Volkswagen bereits in der südwestchinesischen Stadt Chengdu eine Fabrik eröffnet. Neumann rechnet mit einem Plus des chinesischen Personenwagenmarkts von acht Prozent. mot/dpa

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