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Wirtschaft: Wall Street zieht den Dax nach unten

Intel-Zahlen und Beige Book lassen die Aktienkurse fallen

Berlin (mot). Die USBörse hat am Mittwoch mit Verlusten auf die jüngsten Zahlen des Chip-Herstellers Intel sowie den Konjunkturbericht der Notenbank reagiert und damit auch den deutschen Aktienmarkt belastet. Der Dax schloss mit einem Abschlag von 1,6 Prozent bei 3049,40 Zählern. An der Wall Street notierte der Dow Jones-Index kurz nach Börsenschluss in Deutschland bei 8748 Punkten (minus ein Prozent).

Vor allem der Ausblick des Chip-Marktführers Intel, der im laufenden Jahr seine Investitionen kürzen will, hatte an der Wall Street für Unruhe gesorgt. Da das Unternehmen als Barometer für den gesamten Technologie-Sektor gilt, hielten sich am Mittwoch Sorgen über die Entwicklung der Branche. Weiteren Aufschluss darüber, mit welchen Perspektiven die Industrie ins neue Jahr geht, erhoffen sich die Anleger von den Quartalszahlen von Apple und Yahoo. Beide Unternehmen wollten am Mittwoch nach Handelsschluss einen Zwischenbericht abgeben.

Vorsichtig waren die Investoren aber auch vor der Veröffentlichung des jüngsten Konjunkturberichts der US-Notenbank Fed geblieben. In ihrem so genannten Beige Book teilte die Fed am Abend mit, dass sich die US-Wirtschaft auch im Zeitraum von Mitte November bis Anfang Januar nur schleppend entwickelt habe. In den meisten amerikanischen Distrikten sei dabei nur eine schwache Wirtschaftsaktivität zu verzeichnen, heißt es in dem Bericht. Der Private Verbrauch werde durchgehend als weiter schwach eingeschätzt. Das aktuelle Beige Book ist von der Federal Reserve Bank of San Francisco erstellt worden und dient der Vorbereitung auf die kommende Sitzung des Offenmarktausschusses am 28. und 29 Januar.

Schwaches US-Weihnachtsgeschäft

Zum Beleg dafür, dass der private Konsum sich abschwächt, verweist die Federal Reserve Bank auf das Weihnachtsgeschäft im Einzelhandel, das in den meisten Distrikten maximal das Niveau des Vorjahrs erreicht habe und somit insgesamt hinter den Erwartungen zurück geblieben sei. Eine kräftige Belebung der Nachfrage habe es allerdings bei Autos gegeben, die jedoch auf die Verkaufsförderprogramme zurückzuführen sei. Ebenfalls besser als im Vorjahr sei das Geschäft bei den Discount-Ketten gelaufen. Mit Blick auf das Verarbeitende Gewerbe in den USA heißt es im aktuellen Beige Book, dass der Sektor weiterhin mit einer schwachen Nachfrage sowie Überkapazitäten zu kämpfen habe. Jedoch seien auch einige leichte Verbesserungen zu verzeichnen gewesen.

Wie sich die deutsche Wirtschaft im vergangenen Jahr entwickelt hat, wird das Statistische Bundesamt an diesem Donnerstag bekannt geben. Führende Wirtschaftsforschungsinstitute und Chefvolkswirte deutscher Banken rechnen mit einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von etwa 0,3 Prozent. 2001 hatte das Plus noch 0,6 Prozent betragen. Das Bruttoinlandsprodukt, das die Summe aller in Deutschland produzierten Waren und erbrachten Dienstleistungen bezeichnet, gilt als wichtigste Kennziffer für die wirtschaftliche Lage.

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