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Wirtschaft: Weber will Strafen und Regeln

Chicago - Dass Axel Weber der neue Chef der Deutschen Bank werden könnte, weiß an diesem Abend in Chicago jeder. Es ist die Antrittsvorlesung des Ex-Bundesbankpräsidenten als Gastprofessor an der Universität Chicago und zugleich ein Test, ob Weber sich auch für den Spitzenjob des größten deutschen Kreditinstituts eignet.

Chicago - Dass Axel Weber der neue Chef der Deutschen Bank werden könnte, weiß an diesem Abend in Chicago jeder. Es ist die Antrittsvorlesung des Ex-Bundesbankpräsidenten als Gastprofessor an der Universität Chicago und zugleich ein Test, ob Weber sich auch für den Spitzenjob des größten deutschen Kreditinstituts eignet. Ergebnis: In dem Spitzenjob müsste der Professor wohl einige seiner Positionen überdenken. Die Banken sollten für die Schuldenkrise zur Verantwortung gezogen werden, wenn sie den Krisenländern Geld borgten, sagt er. Sie wussten schließlich, was sie taten. „Da muss man dann mal sagen: Junge, du fährst jetzt hier mal einen Verlust auf einer Position ein.“

Auch in seiner Eigenschaft als Ex-Zentralbanker redet Weber während des 32-Minuten-Vortrags Tacheles. Dass die Europäische Zentralbank Staatsanleihen von Krisenländern aufkauft, gehe gar nicht. „Das verstößt gegen die Gründungsprinzipien der Europäischen Währungsunion“, erklärt Weber. Jedes Mitglied müsse für seine Fiskalpolitik selber geradestehen und die Zentralbank sich gefälligst um die Preisstabilität kümmern.

Mit Blick auf die Schuldenkrise kritisiert der Ökonom die angeschlagenen Länder scharf. Irland und Griechenland hätten viel zu viel in kürzester Zeit ausgegeben – und dann auch noch die Löhne in die Höhe getrieben. Regeln müssten her, fordert Weber, neue und strengere. Vor allem aber: „Sie müssen auch eingehalten werden“ – wie bei roten Ampeln, die nicht beachtet werden. Irgendwann müsse mal der Schutzmann kommen. HB

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