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EZB-Chefvolkswirt Jürgen Stark hält nichts von Staatsanleihekäufen aus Schuldenstaaten wie Griechenland.

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Update

Wegen Anleihekäufen: EZB-Chefvolkswirt tritt zurück

Jürgen Stark gilt als entschiedener Gegner der Staatsanleihenkäufe von Euro-Schuldenländern durch die EZB. Nun nimmt er seinen Hut - aus persönlichen Gründen.

EZB-Chefvolkswirt Jürgen Stark steht vor dem Rücktritt. Wie die Europäische Zentralbank (EZB) am Donnerstag mitteilte, gibt Stark seinen Posten "aus persönlichen Gründen" auf. Er soll im Amt bleiben, bis die Nachfolge geklärt ist. Zuvor hatte es aus Finanzkreisen in Frankfurt und Berlin geheißen, Stark werde nach Börsenschluss seine Demission bekanntgeben.

Grund für Starks Abgang sei ein Zerwürfnis über die vor allem in Deutschland umstrittenen Staatsanleihenkäufe der EZB, hieß es in den Kreisen. Über einen möglichen Nachfolger wurde nichts bekannt. Als ein Kandidat gilt Finanzstaatssekretär Jörg Asmussen. Auf jeden Fall solle der Posten erneut mit einem Deutschen besetzt werden, hieß es. Die Verhandlungen liefen noch.

Stark gehört zu den heftigsten Kritikern der Staatsanleihenkäufe, mit denen die EZB seit Mai 2010 Problemländer wie Griechenland stützt. Stark wäre der zweite deutsche Notenbanker, der deshalb das Handtuch wirft. Bereits im Februar hatte der damalige Bundesbankchef Axel Weber die Flinte ins Korn geworfen. Der Euro fiel auf ein neues Sechs-Monats-Tief. (rtr)

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