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Wirtschaft: Weitere Dämpfer für die deutsche Wirtschaft

Die Wirtschaftslage in Deutschland bleibt weiter labil.Im Osten wie im Westen zeichnen sich neue Dellen in der Konjunktur ab.

Die Wirtschaftslage in Deutschland bleibt weiter labil.Im Osten wie im Westen zeichnen sich neue Dellen in der Konjunktur ab.Der Handelsblatt-Frühindikator für Westdeutschland hat im Februar wieder nachgegeben.Mit 1,5 Prozent (nach 1,6 Prozent im Vormonat) ist er nur noch halb so hoch wie vor sechs Monaten.Zwar ist das ostdeutsche Konjunkturbarometer im Januar erstmals seit vier Monaten leicht gestiegen: auf 4,9 Prozent (nach 4,8 Prozent im Vormonat).Dennoch bleibt auch die Lage in Ostdeutschland labil.

Außer den Einzelhandelsumsätzen haben sich im Westen alle in den Indikator eingehenden Daten verschlechtert.Überdies ist die vom Ifo-Institut ermittelte Kapazitätsauslastung im Verarbeitenden Gewerbe im Dezember abermals geschrumpft.Und nicht nur das Ausland, auch das Inland fragen im Verarbeitenden Gewerbe weniger nach.Zudem hat das Ifo-Geschäftsklima im westdeutschen Verarbeitenden Gewerbe seinen dramatischen Verfall der letzten Monate fortgesetzt und im Dezember minus 7,7 Punkte erreicht.Dabei schätzten die Unternehmer die aktuelle Geschäftslage bei weitem nicht so schlecht ein (minus 2,6 Punkte) wie die zukünftige (minus 12,3 Punkte).Im westdeutschen Baugewerbe setzte sich die Achterbahnfahrt der Auftragseingänge im Oktober fort.Die weiterhin niedrigen Zinsen sind aber stimulierend für den Bau.Für das westdeutsche Wirtschaftswachstum verheißt der Frühindikator nichts gutes: Nach der Berechnung des statistischen Bundesamtes ist das westdeutsche Bruttoinlandsprodukt im vergangenen Jahr um 2,9 Prozent gewachsen.Dies entspricht fast genau der Voraussage des Frühindikators von 2,8 Prozent (Quartalswert für das vierte Vierteljahr).Für das erste Quartal 1999 sagt der Indikator nur noch ein Wachstum von 2,0 Prozent voraus.Immerhin sind die Einzelhandelsumsätze im Dezember in ganz Deutschland (um 4,4 Prozent) gestiegen - diesen Trend verdankt sie vor allem der Automobilbranche.Rund die Hälfte des Zuwachses ist damit zu erklären, daß die Nachfrage nach Kraftfahrzeugen in dieser Zeit groß war.

Für den leichten Anstieg des Konjunkturbarometers Ost gab denn auch der Bau den Ausschlag: Dort nahmen die Auftragseingänge zu, vor allem im Tiefbau.Ansonsten waren die ostdeutschen Konjunkturdaten nicht gut.So hat sich die Auftragslage im ostdeutschen Verarbeitenden Gewerbe im November zum dritten Mal in Folge verschlechtert.Auch im Osten ging es besonders den Herstellern von Investitionsgütern schlecht.Und das Geschäftsklima in Ostdeutschland ist trüber als bisher, zumal sich die - sowieso schon pessimistischen - Exporterwartungen noch verschlechtert haben.Die schwache Auftragslage macht sich allmählich bei der Kapazitätsauslastung bemerkbar, die ebenfalls zurückgegangen ist.Sie folgt damit der bereits seit September rückläufigen Entwicklung im Westen.

In Zusammenarbeit mit dem Handelsblatt veröffentlicht der Tagesspiegel einmal im Monat eine Konjunktur-Kolumne und wirft einen Blick auf die Wirtschaftslage.Der Handelsblatt-Frühindikator für Westdeutschland und das Handelsblatt-Konjunkturbarometer für Ostdeutschland sollen konjunkturelle Wendepunkte frühzeitig anzeigen.Dabei berücksichtigen sie aktuelle Daten wichtiger Branchen.

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